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Sora / Sorau.

Eine Statt / vnd Schloß / in Nider-Laußnitz / zwischen Pribus / vnnd Muska / bey der Laußnizischen Neiß / gelegen. Hat von den Soraber / oder Sorben Wenden / den Nahmen / vnnd ist / nach Absterben Herren Johann von Biberstein / im Jahr 1490. ein zeitlang der Hertzogen von Sachsen gewesen. Daher sagt Michael Bojemus, in vita Alberti D. Saxon. p. 80. Compararunt Duces Saxoniae Soraviam, Storcaviam, à Bibersteiniis, quae Anno 1510. aere soluto, ad Dominos priores revoluta sunt. Hernach hatte Sorau Anno 1537. Herr Hieronymus Herr von Biberstein / der das Fürstenthumb zu Glogau / Pfandtsweise / vmb 34. tausent Ducaten / einbekam. Anno 1553. erlangte die Bibersteinische Herrschafften / Sora / Tribel / Friedland / etc. Marggraff Georg Friederich zu Brandeburg. Als aber der Marggraf bezahlt worden / verkauffte Keyser Ferdinand der Erste / die Herrschafft Sorau / dem Bischoff zu Breßlau / vnd Fridland (so hernach bey Keyser Ferdinando II. Walsteinisch worden) dem Praesidenten in Schlesien / Herren Friederich von Rädern / erblich: die Statt / vnnd Schloß Sorau aber / hatten folgents die von Promnitz / so sich davon geschrieben; vnd hielte Herr Seyfried von Promnitz / Landvogt in Nider-Laußnitz / Anno 1637. allhie Hof / als ihme der Herr Churfürst von Sachsen daselbst / auffm Schloß / den 8. Octobris / von den Ständen in Nider-Laußnitz / huldigen lassen. Den 24. Julij Anno 1559. warff ein grosser Sturmwind / vnnd Wetterschlag / die Gibelwand an der Kirch zu Sora geschwind herunter / gleich vnder der Vesper / wie die Knaben sangen / vnnd die Prediger Beicht höreten. Die Gibelwand schlug das Gewölb ein / das erschlug den Caplan / M. Lucam Leschken / vnnd sonst noch acht Personen. Der Schwedisch-Obrist-Lieutenambt Wancke / als Er Anno 1641. auß Görlitz gezogen / legte sich / mit seinen 250. Mannen / in dieses Sorau / vnd verbauete sich allda. Aber Anno 42. ergab sich dieser Orth den Keyserischen; vnnd bald darauff den Schwedisch-Torstensohnischen; kam doch Anno 43. im Decembri / wider an die Keyserischen.

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Spremberg.

Ein Stättlein in Nider-Laußnitz / an der Spree / zwischen Cotbus / vnnd Hojerswerda / gelegen / so eygentlich Sprehenbergk heissen solle. Gehört den Herren von Kitlitz.

Anno 1350. seynd allhie / Keyser Carl der Vierdte / vnnd König Waldemar auß Dennemarck / vnnd viel andere Fürsten / wegen deß Ludovici Romani, Marggravens zu Brandeburg / vnnd deß Müllers halber / so sich vor den Anno 1319. verstorbenen Marggraven Waldemarn zu Brandeburg / fälschlich außgeben hat / zusamen kommen. Anno 1641. vnd 42. lagen die Schwedisch-Stalhansisch- vnnd Torstensohnische allhie. Von einem Mägdlein / zwischen 9. vnd 10. Jahren / so vmb diese Zeit allda verzuckt / oder verzuckt worden / vnnd viel Wunders geweissagt hat; Siehe den Tom. 4. Theatri Europaei fol. 887.

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Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Superioris Saxoniae. Frankfurt am Mayn: Eigenverlag, 1650, Seite 327. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Superioris_Saxoniae_(Merian)_327.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)