Seite:Topographia Circuli Burgundici (Merian) 502.jpg

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S. Lothain, Lothanum, ein vornehmes Dorff wie ein Stättlein / auff einem sehr fruchtbarn / und Weintragenden Berge gelegen / dessen Häuser gar schön / wiewol sie zerstrewter da stehen. In der Kirchen weisen die Inwohner deß H. Lothani Grab.


Loye, Loya, ein sehr grosses Dorff / in der Dolischen Dioeces, oder Land Vogtey / so unter derselben Stätt / und Stättlein / gerechnet wird. Ligt nahend Dole.


Luxeul, Luxovium, von theils auch Luße genant / welcher Statt allbereit beym Aimoino, und in dem Leben S. Galli deß Abbts / und Beichtigers / gedacht wird. Ligt an dem Fluß Lantaine, zwischen Conflans, und Faulcogney, nahend den Lothringischen Grentzen / und dem Plombiers Bad / so allbereit Lothringisch. Es ist diese Burgundische Statt Luxeul berühmbt / wegen deß Gesund-Bades / so allda von sich selbsten warm ist / und von Schwefel / und Alaun entspringet / und wider die Erstarrung / Gicht oder Fraiß / Mutterwehe / die kalte Zustände der Glieder / und der Haut sehr nutzlich ist. Ingleichem macht die Statt beruffen / das ansehenliche Closter / so Chilpericus, der Burgundische König / allda erbawet hat. Ist Benedictiner Ordens / dessen Abbt weyland S. Attala umbs Jahr 624. gewesen; von deme beym Barrali, in Chronologia Lerinensi zu lesen; wie Aubertus Miraeus in Fastis Belgicis et Burgundicis, p. 144. berichtet / auch am Blat 167. deß H. Eustachii, oder Eustasii, deß H. Columbani gewesten Abbts allhie discipuli, gedencket / der ingleichem Abbt allda / und fast 600. Mönche Vatter / und umbs Jahr 636. oder 37. der Bayer Prediger gewest ist. Sihe Rader. de Sanctis Bavar. vol. 2. Ihme hat in dieser Abbtey gefolgt der H. Walbertus, so auch allhie gestorben ist. Nach dem Anno 1479. die Frantzosen Dole erobert / und grausam daselbst gehauset / so seynd in dem Schröcken / Luxeul, Faucoigné, Rougemont, Noirot, Mont-Justin, und schier alle andere Plätz in diesem Lande verlohren gangen / als ob / durch den Verlust Dolae, den Leuten die Waffen auß den Fäusten gefallen wären. Anno 1644. nach dem die Frantzösisch-Weymarische Armée Baume / und Velsul / erobert / ist solche auch für Luxeul gangen / und solchen Ort beschossen / und eingenommen; wie auch Melze / und sich für Cleroval gelagert / wie in Tomo 5. Theatri Europ. fol. 391. stehet.


Mandeurre an der Dub / nahend Clermont, und nicht weit von Mümpelgart gelegen / wird für der Alten Epamanduodurum, dessen Antoninus in Itinerario gedencket / gehalten; ist aber jetzt nur ein Dorff. Daß es aber ein alter Ort / das zeigen unterschiedliche Sachen allda an / von welchen Joh. Jac. Chiffletius in Vesontione par. 1. cap. 38. pag. 152. Petr. Tuefferdus in Topograph. Montbelgardi, das Fürstl. Würtembergische Raißbuch / und das Itinerarium Germaniae cap. 27. fol. 562. zu lesen. Gedachter Chiffletius sagt / daß der ErtzBischoff von Bisantz / der Oberste Herr seye / oder die hohe Obrigkeit da habe. Sonsten wird solcher Ort / sampt seiner Herrschafft / der Fürstl. Würtembergischen Graffschafft Mümpelgart zugeeignet. Daß aber die zwey Concilia in den Jahren 509. und 546. allhie / wie etliche wollen / solten seyn gehalten worden / das gibet gedachter Chiffletius nicht zu / sondern sagt pag. 154. daß zu Epona, oder Epono, innerhalb deß alten Burgundischen Königreichs solche angestellt worden; welcher Ort aber nicht mehr vorhanden seye.


Mirebeau, Mirebellum, vor Jahren ein Stättlein / jetzt ein Dorff / dahin es durch den Krieg gebracht worden / also daß kein Ort in dieser Graffschafft seyn solle / so solches zerfallenes Gemäwer weissen könte / als dieser. Vom Schloß ist noch umbs Jahr 1905. wie Merula bezeuget / ein Theil übrig gewesen. Ligt nahend Chastel Chalon.


Morans, Morantium, ein Stättlein /

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Circuli Burgundici. Matthaei Meriani Seel: Erben, Frankfurt am Mayn 1665, Seite 273. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Topographia_Circuli_Burgundici_(Merian)_502.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)