Seite:Topographia Circuli Burgundici (Merian) 510.jpg

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Frantzosen diese Statt. Anno 1492. liessen die von Salins den Käyser Maximilian da ein / welches verursacht / daß sich viel Ort hernach auch an ihn ergeben. In dem nächsten Krieg / ist diese wolbefestigte Statt der Frantzösischen / und Weymarischen Macht entgangen / und beständig Spanisch geblieben; hat aber gedachte ihre Vorstätte abgebrochen. Georgius Engelsüß im 2. Theil Weymarischen Feldzugs sagt / daß die Weymarischen / nach dem sie Mortrant im Freygebürg Anno 1637. erstiegen / auch Salins belagern wollen / sey aber nicht angegangen. Es hätte zwar sich diese Statt hernach zur Neutralität geneigt: als aber Hertzog Bernhard Anno 39. wieder auß dem Lande gezogen / so sey die Tractation auch gefallen.


Saulbie, Salsubium, welches Orts P. Merula gedenckt / und sagt / daß er von dem gesaltzenen Bronnen / der etwan allda vor Jahren gewesen / den Nahmen habe.


Seurre, so die Frantzosen Anno 1477. nach Hertzog Carls von Burgund Todt / zweymal eroberten / wie Gollusius berichtet / und saget / daß sie das letzte mahl etliche Ort / so an der Saone gelegen / verbrennt hätten. In der Landtafel wird an dem gedachten Fluß / und zwischen solchem / und der Dub / Bellegarde, und darzu diese Wort / olim Seure, gesetzt / daß nemblich dieses Bellegarde vor Zeiten Seure geheissen habe: so vielleicht deß Golusii Seurre, so selbiges mahl verbrant / wieder erbawet / und anders genant worden / seyn mag.


Sorlin, Sorlinum, ein Stättlein / an dem Fluß Dain, oder Dano, aber auff einem Berg gelegen / hat ein Schloß / deme das Alter etwas Würdigkeit und Ansehen machet.


Tourmaye, Turmaya, ein Stättlein von schlechten Mauren / daran auch allenthalben Gebäw herumb stehen / daß man nicht frey umb solche herumb gehen kan. Welcher Ubelstand auch bey den benachtbarten Stättlein Aranto, und Fitigno, in welchem / wie auch zu Turmaye, viel Tuchmacher / und andere Handwercker seyn sich befindet. Es hat allhie ein Schloß. Sihe P. Merulam, und Gilbert. Cognatum.


Vadans, Vadanum, ein Stättlein nahend Dole, und nicht sonders weit von Arbois, auff einem Wein-Gebürg gelegen / Gilbertus Cognatus, sagt pag. 73. es glaubet es niemands / was für Lust und Fruchtbarkeit / und allerhand Früchten Uberfluß / in der Gegend der besagten beeden Stätte seyen. Es gebe in diesem Bezirck so grosse Weinfässer / daß sie den Häusern in der Höhe gleich zu seyn scheinen.


Versel, Vercellae, ein Stättlein / dessen Mauren schon vor längsten bawfällig gewesen / Ligt in dem Dolanischen Gebiet; wie Merula sagt.


Vers, Versum, so Cognatus Vernum nennet / ist ein Dorff / anderthalb Meilen von Nozereth / an dem Fluß Angelone, und darinn ein sehr ansehenliches Schloß / sampt einem Thiergarten / so allenthalben mit Mauren umbgeben. Nicht weit davon ligt das Schloß Monrival, auff einem hohen Berg / auff welchem zu oberst frisches Brunnenwasser zu finden.


Vesoul, Vesulium, Dieses ist eine auß den fürnehmsten Stätten dieses Landes / nicht weit vom Stättlein Charey (das Cognatus Charriras nennet / und daß allda Franciscaner seyen / pag. 108. saget /) und an einem Wasser gelegen / so nicht fern von dannen / oberhalb Seey / in die Saone, oder Ararim, fällt. Es hat Vesoul sehr starcke Mauren schön erbaute Häuser / einen stattlichen Weinwachs herumb. Nach Hertzog Carls von Burgund Todt / nahmen die Frantzosen Anno 1478. diese Statt ein. Als sie aber sich von ihnen / zu ihrem rechten Herrn gewandt / seyn die Frantzosen Anno 1479. wieder kommen / und die Statt mit Accord erobert; haben

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Circuli Burgundici. Matthaei Meriani Seel: Erben, Frankfurt am Mayn 1665, Seite 281. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Topographia_Circuli_Burgundici_(Merian)_510.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)