Seite:Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern 029.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Todten und viele andere herrliche Thaten, die Christus, die Propheten und Apostel durch GOttes Finger im Alten und Neuen Testamente verrichtet, sind und bleiben der Natur solche Geheimnisse, daß zu deren Erklärung und Nachmachung das gesammte Höllen-Heer mit allen Schwartz-Künstlern nicht zulänglich ist, wenn sie gleich mit gesammten Kräfften darüber zu arbeiten anfiengen.


§. 10.

Alleine wer wolte deßwegen alle Würckungen der Cörper in Cörper, die nach dem, ob wohl etwas ungewöhnlichen Lauff der Natur geschehen, leugnen? Es wird der göttlichen Wahrheit dadurch nichts entzogen. Wir halten vielmehr dafür, daß es dem Evangelischen Glauben nützlich sey, wenn gezeigt werden kan, wie weit GOtt mit seinem unmittelbahren Einfluß in den Wundern der Natur (naturæ prodigiis) concurrire. Es ist uns allen bekannt, daß die Römische Kirche sich mit ihrem Wunder-Glauben viel wisse. Wenn nun wir, die wir von der Gegen-Parthey und eines bessern Glaubens sind, alle wunderlichen Dinge in der Natur so gleich vor Wunderwercke oder wenigstens vor Würckungen einer teuffelischen Magie ausgeben wolten, könten wir denn nicht sehr leichte von unsern[WS 1] Widersachern betrogen u. hintergangen werden? Das Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern werden die Papisten ohne Zweifel auch vor ein göttliches Wunder

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: unsen