Seite:Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern 119.jpg

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saltzigten Theilgen, wenn sie einmahl aus den Grentzen ihrer Zusammensetzung gekommen sind, nicht eher, als biß sie von dem gährenden Cörper völlig gewichen und etwas conformes gefunden haben. Wenn nun dieses auch die übrigen Theilgen, als die schwefelichten, mercurialischen und andern, so wohl edlern als unedlern gethan, was bleibt wohl von dem Cörper übrig? Ein iedes gehet nach seines gleichen und läst von sich nichts denn den Raum zurücke. Wir pflegen dieses mit einem Worte die Verfaulung zu nennen, welche nicht eher als mit dem Cörper selbst auffhöret.


§. 21.

Wenn nun gefragt wird, woher denn die Unverweßlichkeit der Cörper komme? so ist leichte darauff zu antworten, es verursache solches die Anwesenheit derer gleich artigen Theile.[1] Hierdurch wird nicht nur des gährenden Leibes Zernichtung verhindert; sondern solcher auch so lange in dem Zustande, darinnen er ist, erhalten, biß ein stärcker Menstruum darzu kömmt, das solchen endlich aufflöset. Nach der verschiedenen Beschaffenheit derer Temperamente und Zusammensetzungen wird auch die Unverweßlichkeit der Cörper gewürcket. Die natürliche Verbindung,


  1. partium homogenearum præsentia.