Seite:Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern 179.jpg

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Stande. Es haben sich bey der Secirung die umstehenden Heyducken sämmtlich über ihre Fettigkeit und Vollkommenheit des Leibes sehr verwundert, einhellig aussagend, daß sie das Weib von ihrer Jugend auff wohl gekannt und Zeit ihres Lebens gantz mager und ausgedörrt ausgesehen, mit Versicherung, daß sie in dem Grabe zu dieser Verwunderungs-würdigen Fettigkeit gelanget. Derer Leute Aussage nach soll sie zu ietziger Zeit den Anfang derer Vampyren gemacht haben, indem sie das Fleisch von denen Schaafen, so von denen vorhergehenden Vampyren umgebracht worden, gegessen hätte.

3.) Ein achttägiges Kind, so bey der Eröffnung die Brust nebst dem Hertzen voller frischen Geblüts zeigete und neue Nägel an Händen und Füssen hatte, das Gehirne aber war einer wohl gekochten Materie gleich. Es hatte dieses Kind 90. Tage im Grabe gelegen.

4.) Wurde eines Heyduckens Sohn, Millove genannt, von 16. Jahren, ausgegraben, so 9. Wochen in der Erde gelegen, nachdem er an einer 3. tägigen Kranckheit gestorben. Es zeigten sich bey ihm alle die obbemeldten Umstände.

5.) Ist Joachim, auch eines Heyducken Sohn, 17. Jahr alt, nach 3. tägiger Kranckheit, wie der vorige gestorben, auch wie der vorige bey der Section befunden worden, ob er gleich schon 36. Tage im Grabe gelegen.

6.) Ein Weib, Nahmens Ruscha, welche