Seite:Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern 186.jpg

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Gelehrten sind. Selbst Herr D. Beyer in Altorff, von dem doch in allen öffentlichen Zeitungen stund, daß es Se. Kayserl. Maj. ihm angetragen, sein Sentiment und Urtheil davon zu eröffnen, hat stille geschwiegen, und was er vielleicht davon zu Pappiere gebracht, ist Sr. Kayserl. Maj. in MS. zugeschicket worden; öffentlich aber hat man nichts zu sehen bekommen. Es blieb also die Untersuchung dieses Prodigii ein Werck derer Petit-Maitres, von denen es heist; in magnis voluisse sat est.

Man hat verschiedene Schrifften in dieser Sache zu Gesichte bekommen, die aber alle von schlechter Erheblichkeit sind. Entweder sie haben die blosse speciem facti erzehlet, oder einander ausgeschrieben, oder selbst so wunderliche Träume und Erscheinungen gehabt, daß man sich vor denenselben eben so sehr zu fürchten hat als vor denen Hungarischen Vampyrs selbsten.

Immittelst gab dieses Anlaß, daß, wenn man an der letztverwichenen Leipziger Oster-Messe in einen Buchladen gieng, man überall etwas von denen Blut-Saugern zu Gesichte bekam. Ich würde mir die Mühe nicht genommen haben, weiter in dieser Sache eine Feder anzusetzen, nachdem ich einmahl die Thorheit begangen, etwas hiervon, obwohl schon vor 7. Jahren, zu Pappiere zu bringen, wenn ich nicht hin und wieder in diesen Schrifften meinen Nahmen gefunden und beobachtet hätte, daß mir theils falsche Meinungen aufgebürdet, theils aus meinen