Seite:Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern 223.jpg

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wir zum Voraus unerinnert nicht lassen, daß Aër, so die Philosophi unter die Elemente rechnen, von denen Hebräern nicht darunter gesetzt werde,[1] indem in der Welt was höhers und geheimeres als die Elemente seyn müsse, welches gleichsam das Mittel und der Leim seyn solle, so die Formas superiores mit denen Materiis inferioribus d. i. den Himmel mit der Erde oder die Seele mit dem Leibe verbinde; und das ist der Welt-Geist, welcher alle Geheimnisse der himmlischen Gegend und deren Influentz als ein Schooß der gantzen Natur in sich begreifft und den übrigen Elementis und elementatis mittheilet, wodurch die Geister der Menschen, welche sehr weit entfernt sind, mit einander conferiren, und geistlicher Weise sprechen können. Denn mit denselben vereinbahren sich die Geister des Menschen gar leichtlich, weil sie daher, als aus einer Quelle entsprungen und ihrer Substantz nach von selbigen nicht anders unterschieden sind, als ein Tropffen Wasser von seiner Massa. Dieses ist der Geist, welcher sich selbst in das menschliche Geblüthe verwandelt, in welcher sichtbahren Gestalt er nichts destoweniger unsichtbahre Dinge, nehmlich die vernünfftige Seele, ja gute und böse Geister begreifft. Denn das letztere lehret uns die heil. Schrifft selbst, und die tägliche Erfahrung z. E. an denen Besessenen. Daß


  1. Probetur.