Seite:Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern 243.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

und zu durchlesen. Dieses kan der Herr Adversarius nicht gethan haben, weil er mit einem nisi fallor, d. i. wo ich nicht irre, mich zu widerlegen anfängt. Jedoch es ist gut, daß er diese Bedingung beygefügt, weil er nun so viel besser sich nunmehro entschuldigen kan, wenn er eines Irrthums überführet wird. Es bestehet aber dieser Irrthum nicht etwan in der unglücklichen Erklärung der Buchstaben V. D. M. Denn da hat er einen glücklichen Oedipum abgegeben, wenn er dafür hält, es bedeute so viel als Verbi Divini Minister. Er muß ohnfehlbar auch wissen, was diese Worte auff Deutsch heissen, weil er darauff versichert, daß man es auch ohne diesem Zusatz würde leicht haben errathen können, daß der Auctor ein Geistlicher seyn müsse, so bald man seine Dissertationes gelesen.

Er muß, nach Herrn D. Rüdigers hypothesi, ein starckes Principium divinationis haben, daß er so glücklich rathen kan, zumahl, da er versichert, er habe in denen Dissertationibus selbsten nichts Theologisches gefunden. Aber ich möchte doch gerne wissen, woraus er es schliessen wolte, daß der Autor dieser Dissertationen ein Geistlicher sey, wenn er es nicht aus der Unterschrifft und daß es sehr Theologisch geschrieben sey, erkennen will? Denn er bezeugt ausdrücklich, daß ich nicht so bigotisch und abergläubisch, wie sonst die Theologi pflegten, mit der Schrifft und denen Theologischen Waffen gestritten, sondern dieselben vielmehr für zu