Seite:Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern 261.jpg

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soll,[1] behauptet, daß solche Blutsaugerey geschehe per sympathiam, oder Vim unitivam corporum naturalium specialiori vinculo naturæ conjunctorum. Hierüber erklärt er sich also: „Das Universum rerum oder die gantze Welt stehet mit einander in der allergenauesten Connexion, und der allweise Schöpffer hat diejenigen Dinge, so gleicher Natur und Beschaffenheit sind, naturali quodam vinculo so mit einander verbunden, daß sie nicht allein die stärckste Neigung zu einander haben, sondern wohl gar bißweilen dasjenige einander rauben, woran eins vor dem andern Mangel leidet und solche eingepflantzte Neigung oder Trieb der Natur kan weder durch die Distantz der Oerter, noch durch corpora intermedia verhindert und auffgehalten werden, welches man an der Würckung des Mangnets oder an zweyen Lichtern, deren Flammen, wenn sie nahe zusammen kommen, nach einander zueilen, augenscheinlich wahrnimmt. Und dieser Trieb der Natur wird um so viel mehr befördert, ie mehr als gantze Universum harmoniret, und keine Materie sich solcher eingepflantzten Neigung widersetzet, sondern vielmehr darzu beförderlich seyn muß.“ Dieses applicirt er auff die Vampyrs, iedoch so, daß ich nicht anders als dem Urtheile des gelehrten


  1. Siehe Theologische Bibliotheck Part. LXII. p. 149.