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Untreue.


Dir ist die Herrschaft längst gegeben
In meinem Liede, meinem Leben,
Nur diese Nacht, o welch ein Traum!
O laß das schwere Herz mich lösen!

5
Es saß ein fremd, verschleiert Wesen

Dort unter unsrer Liebe Baum.

Wie hält sie meinen Sinn gefangen!
Ich nahe mich mit süßem Bangen,
Sie aber hebt den Schleier leicht;

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Da seh’ ich – deine lieben Augen,

Ach! deine blauen, trauten Augen,
Und jeder fremde Schein entweicht.

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Uhland: Gedichte von Ludwig Uhland (1815). J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1815, Seite 040. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:UhlandGedichte1815_0040.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)