Seite:Vom Heerschilde 033.jpg

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vasallos suos, qui ab ea sunt infeodati, ausnimmt und anderweitig unter ihren Vasallen wenigstens ein Edler, der Bruder des Grafen von Kleve, nachweisbar ist,[1] so wird auch insbesondere ihre Lehnsfähigkeit nicht zweifelhaft sein. Selbst der König scheint solche Verbindungen nicht verschmäht zu haben; wenn K. Heinrich 1228 verspricht, quod nunquam aliqua bona que ab eeclesia Laureacensi possidemus, a nobis alienabimus obligando, vendendo vel infeodando,[2] so dürfte an Zinsgut zu denken sein, da Lorch als nichtfürstliches Stift den Heerschild nicht hatte und, worauf wir zurückkommen, wenigstens Personen höhern Heerschildes sich von Unfähigen nicht belehnen liessen.

Insbesondere dürfte der Zins vielfach an die Stelle des Lehndienstes getreten sein, wenn ein Lehngut von einem fähigen an einen unfähigen Herrn kam, ohne dass der Beliehene Anstand daran nahm, oder ein Herr seine Lehnfähigkeit verlor, wie das strenggenommen der Fall sein sollte, wenn Reichskirchen mittelbar wurden. Für jenen Fall finden wir die Ersetzung der Lehnspflicht durch Zins sehr bestimmt ausgesprochen in Urkunde von 1139, wonach das Nonnenkloster zu Königsdorf vom Kloster S. Marien zu Köln das Beneficium eines Karl erwirbt: et quia prefatus Karolus pro ipso beneficio equo suo et scuto domine sue abbatisse servire debebat, quod congregatio nunc illud acquirens beneficium nec debebat nec poterat, statutum est utraque consentiente partu, ut singulis annis censum. xviii. denariorum abbatisse persolveret et ab omni alio prorsus servitio liberum ipsum beneficium possideret[3] Heisst es weiter bei Giselbert von Hennegau: Comes Hanoniensis tenet ab eeclesia Montensi situm castri sui sub annuo censu quinque solidorum in coena domini solvendorum, exceptis aliis mansuris, quas dominus comes in eadem villa habet, unde ipsi ecclesiae censum debet in coena domini et in natali domini, so dürfte das früheres Lehngut sein, welches der Graf nicht mehr von der Abtei zu Lehen

haben konnte, seit dieselbe, früher Reichsstift, vom Kaiser

  1. Lacomblet UB. 2, n. 668.
  2. Huillard Hist. dipl. 3, 389.
  3. Lacomblet UB. 1, n. 337.
Empfohlene Zitierweise:
Julius von Ficker: Vom Heerschilde. Innsbruck: Verlag der Wagnerschen Buchhandlung, 1862, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vom_Heerschilde_033.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)