Seite:Westfaelischer Friede IPO 1649 073.jpg

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Röm. Käys. Mayst. so offt sich der Fall begibt/ die Belehnung suchen/ vnd die Pflicht laysten.

[Art. XV, 3] Schaumburg/ Bückeburg/ Saxenhagen/ Statthagen. Drittens/ soll das Eygenthumb vnd Nutzbarkeit vff die Empter Schaumburg/ Bückenburg/ Saxenhagen/ vnd Statthagen/ so hiebevorn dem Bisthumb Minden zugesprochen vnd zugestanden ist/ nunmehr Herrn Wilhelmen/ jetzigen Landtgraffen zu Hessen/ vnd dessen Nachfolgern/ zu ewigen Tagen völlig/ ohn fernere besagtes Bisthumbs/ oder sonsten jemands Einrede oder Hinderung zustehen: jedoch vorbehaltlich der zwischen Herrn Christian Ludwigen/ Hertzog zu Braunschweig vnd Lünenburg/ vnd Landtgräffin zu Hessen/ auch Philipsen/ Graffen zu Lipp/ getroffenen Vergleichs/ vnd solle benebenst beständig verbleiben/ was zwischen gedachter Landtgräffin/ vnd vorermeltem Graffen fürgangen: so weit solches der Röm. Kayserl. May. vnd Heil. Römischen Reiche ohne Nachtheil.

[Art. XV, 4] Ferrner ist verglichen worden/ daß für die Widerabtrettung in diesem Kriege eingenommener Orthen/ vnd Schadloßhaltung/ der Fraw Landtgräffin zu Hessen/ als Vormünderin dero Sohn/ vnd dessen Successorn, Fürsten in Hessen/ auß denen Ertzstifftern Mäyntz vnd Cölln/ wie auch Stifftern Paderborn/ Münster/ vnd Abtey Fulda/ 600000. Reichsthaler/ in guter jetziger600000. Reichsthaler. gültiger Wehrung/ jnnerhalb neun Monaten/ von dem Tage deß bestättigten Friedens anzurechnen/ zu Cassel/ vff der Zahlenden Kosten vnd Gefahr/ erlegt werden sollen/ Vnnd solle gegen so thane verheissene Zahlung keine Außflucht oder prætext statt finden/ viel wenigers die verglichene summ mit Arrest beschlagen werden.

[Art. XV, 5] Assecuratio. Damit auch die Fraw Landtgräffin wegen dieser Zahlung desto sicherer sey/ solle sie mit folgenden Beding einbehalten Neuß/ Coßfeldt/ vnd Newhauß/ vnd in solchen Plätzen jhr allein zuständige Besatzungen behalten: Daß/ vber die Officirer/ vnd andere in Besatzungen nothwendige Persohnen besagter dreyer Plätzen die Anzahl nicht vber 1200. zu Fuß/ vnd 100. zu Roß/ sich belauffen solle/ der Fraw Landtgräffin belieben aber heimgestellet/ was selbige einem vnnd andern Orth für Fußknechte vnd Reuter einlegen/ oder an Officirern fürsetzen wölle.

[Art. XV, 6] Die Besatzungen aber sollen nach der gewöhnlichen Hessischen Verpflegungs-Ordinantz/ an Officirern vnnd Knechten vnterhalten werden. Vnd was zu Vnterhaltung der Vestungen erfordert wird/ solches soll auß denen Ertz- vnd Stifftern/ darinn solches Schloß vnd Stätte gelegen/ ausser der obgedachten summ verringerung

Empfohlene Zitierweise:
Ferdinand III., Gustav Adolf: Westfälischer Friede - Vertrag von Osnabrück. Frankfurt: Philipp Jacob Fischer, 1649, Seite 73. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Westfaelischer_Friede_IPO_1649_073.jpg&oldid=- (Version vom 28.12.2023)