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red tuff, found in the Terano-Hau Crater“. Die größte ergab bei der Messung 10½ Fuß im Durchmesser. „The peculiar feature (of these images) is the excessive shortness of the upper lip or the upthrusting of the lower on“. Außerdem werden allgemein die verlängerten Ohren erwähnt, die auch den von Roggeveen gesehenen Indianern bis auf die Schultern hingen (afgrijsselijk lang), und durch hineingesteckte Pflöcke (wie bei den Birmanen) erweitert wurden, um den Namen des Orejones zu rechtfertigen, den die Spanier den Ringrim (s. Zarate) oder Incas gaben. Die Steine des Begräbnißplatzes (Papakoo) waren fitted together without cement (wie es für die peruanischen Bauten charakteristisch ist), und in den alten Steinbauten kehrt die durch Ueberkragung gebildete Bedachung wieder, die sich von den altgriechischen Schatzhäusern an durch so manche Vorstufen des Gewölbebaues verfolgen läßt. Die Hausgötzen, die (wenn menschlicher Form) einem abgehäuteten Körper gleichen, sind gearbeitet of a dark compact wood (Toromiro, an Edwarsia), und somit aus demselben Material, wie es zur Niederschreibung der in Chili befindlichen Hieroglyphen gedient hat. Schon Cook und La Pérouse sahen allerlei Figuren (z. B. eine Tänzerinn mit ihren nach tahitischer Sitte zurückgebeugten Fingern und langen Nägeln) aus Holzarten gefertigt, die sich auf der baumarmen Insel nicht finden, und selbst die Canoe waren aus kleinen Stücken zusammengesetzt, wie sie sich aus dem angeschwemmten Flößholz gewinnen ließen (s. Hassel.) Außer Obsidian-Augen, Kinn-Bärten u. s. w. sind die Holzfiguren (nach Palmer) mit verlängerten Ohren ausgestattet und im archaistischen Styl mit nicht vom Körper gelösten Gliedern. Der Kopfputz (besonders der männlichen Figuren) ist mit mythischen Symbolen geschmückt, die sich zuweilen der Aehnlichkeit eines doppelköpfigen Vogels, eines Fisches, Affen, Eidechse u. s. w. annähern. Außer menschlichen Gestalten waren auch die Figuren von Haien, Eidechsen, Geflügel u. s. w. ausgeschnitzt. Zugleich sah Palmer mancherlei Darstellungen mit rothen, schwarzen, weißen Farben gemalt (wie in den von Grey besuchten Höhlen am Glenelg river); some were like geometric figures as Rapas, M’hanus, Eronié, faces, birds, Hik’s-Naii and other figures. Neben diesen Mauermalereien finden sich die rohen Umrisse von Schiffen, Pferden, Schaafen u. s. w. (wie in den Buschmannhöhlen Süd-Afrikas). Manche dieser verschiedenen Figuren wiederholen sich auf den von Gana aufgefundenen Hieroglyphen[WS 1], oder vielmehr die dort zur Verzierung dienenden Bilder werden hier durch reihenartige Anordnung zu Schriftsubstituten.

An Palmer’s Vortrag über die Osterinsel vor der Royal Geographical Society (am 24. Jan. 1870) schloß sich eine längere Discussion über dieses Thema, und es hätte nirgends geeigneter erörtert werden können, als im Kreise dieser Gesellschaft, wo sich stets eine in allen


  1. Vorlage: Hiroglyphen
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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 487. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_487.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)