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ein. Ueber megalithische Ausgrabungen sprachen Faidherbe und Berthrand, über anthropologische Verhältnisse Algiers d’Hercourt, über ethnologische Seriziat (Etudes sur l’oasis de Biskra) und Duhausset (les races algériennes), über das Leben der Araber Daumas, über Oran Bourdan, über die medicinische Topographie der Sahara Armieux, über das afrikanische Arabisch Cherbonneau, der die Archäologie durch eine große Zahl lateinischer Inschriften und die Geographie durch die Fixirung der Quelle des Amsaga südlich von Cirta bereichert hat. Dewulf bespricht die Inschriften von Ain-Beida, Lacroix das alte Afrika, dann Letourneaux, Bourguignat, Vignerol u. s. w., About den Fellah Egyptens. Sr. Kais. Hoh. dem Erzherzog Ludwig Salvator von Toscana verdanken wir außer seinem auch der Bibliothek geschenkten Prachtwerk über die Balearen seine photographische Ansichten von Tunis. Von dort auch theilt von Maltzan Erfahrungen mit, und de Gubernatis die seinigen, Daux giebt die Resultate der auf Kaiserliche Kosten in Utica und Carthago angestellten Untersuchungen, aus Cyrene bespricht Beulé die Ausgrabungen Smith’s und Porcher’s, Le Brêne die Völkerstämme, Rohlfs Reise in die Cyrenaica und von dort ostwärts über die Oase Siuah hat durch directe Messungen die früher bereits vermuthete Depression, als beim Bir Ressame beginnend, bestätigt.

Die traurige Katastrophe, die die Reise des Fräulein Tinné unter den Tuareg betroffen, war nach Allem, was im Voraus darüber verlautet hatte, mit Sicherheit vorauszusehen und selbst eine gewaltsame Verhinderung dürfte fast entschuldigt gewesen sein.

Der Beschluß Sr. Majestät des Königs, dem Scheich von Bornu in Anerkennung der deutschen Reisenden bewiesenen Gastfreundschaft Geschenke zu übersenden, hat Dr. Nachtigal nach Murzuk geführt, von wo er unter großen persönlichen Gefahren eine Reise in das Land der Tibbu Reschāde unternahm, ein durch den Kampf mit der Noth des Lebens geistig verkrüppeltes Geschlecht heimtückischer Schurken. Der von ihm darüber an die Gesellschaft gerichtete Brief ist in der Zeitschrift veröffentlicht und ebenso ein Kärtchen, dem die Originalkarte bei Petermann folgt. Auch nach der Rückkehr war seine Lage keine ganz unbedenkliche, so daß schon Berathungen darüber gepflogen wurden, in welcher Weise ihm grössere Sicherheit zu verschaffen sein möchte. In der Zwischenzeit waren Verhältnisse eingetreten, die einen günstigen Umschwung herbeiführten, und obwohl er in seinem letzten an die Gesellschaft gerichteten Briefe den Tag der Abreise noch nicht bestimmen konnte, erhielten wir doch bald darauf sichere Nachrichten, daß sein Aufbruch erfolgt sei. Vor Kurzem ist nun die Kunde von seiner glücklichen Ankunft in Kuka

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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 500. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_500.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)