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setzten sich bis zu den heftigsten Stößen am 20. Februar fort. Uferstrecken des Sees versanken. – Ein großer Landstrich Ober-Oesterreichs wurde am 11. Januar erschüttert und man vernahm ein donnerähnliches Getöse; Stein in Ober-Oesterreich hatte am 27. Januar einen Erdstoß; Tobelbad in Steiermark am 14. November; Laibach am 26. Januar, 8. Februar und 16. April (an jedem der beiden letzteren Tage zwei Stöße); verschiedene Gegenden Krains am 10., 11. und 12. Juli, bei denen der Krimberg das Centrum zu sein schien; Agram am 15. September; Wiener-Neustadt am 19. September. – Altorf in der Schweiz hatte am 17. Juni ein von unterirdischem Getöse begleitetes Erdbeben; Locarno und Bignasco eins am 12. November.

Auch England, Deutschland und Frankreich blieben nicht verschont. Die Grafschaft Cork im südlichen Irland, nicht die Stadt, wurde am 26. October erschüttert; und West-England und das südliche Wales am 30. October. Essen war seit dem 15. April 1867 nicht unerheblich erschüttert, so daß Spalten in den Straßen und Häusern entstanden. Am 29. Juni 1868 fanden Wiederholungen statt, und Spaltungen des Bodens wurden aus mehreren Orten der Umgegend berichtet. Schwache Stöße erfuhren Wiesbaden am 29. August, Orte in der Umgegend von Aachen am 19. September, Geislingen an der Rauhen Alb am 8. November, Hechingen am 17. und 22. November, Köln, Düren, Düsseldorf, Aachen, Jülich, Bonn etc. an demselben 17. November zwei Erschütterungen, deren eine in Bedburg stark und vertical war; die Porta Westphalica am 7. Dezember. – Arles in der Provence hatte am 5. April Erschütterungen, welche sich bis nach Avignon fortpflanzten (St. Brieuc an der Nordküste der Bretagne am 4. April, von unterirdischem Rollen begleitet); Lorient an der Südküste der Bretagne nicht unbedeutend am 28. April; der mittlere Theil der Pirenäen, die Gegend der Bäder Cauterets, St. Sauveur, Barèges, hatte ein Erdbeben mit heftigem Getöse am 19. Juli, nachdem sich die Temperatur der Cäsarquelle um 10° erhöht hatte; Puy und andere Orte jener Gegend hatten am 5. August ein ziemlich starkes Erdbeben; die Umgegend von Paris am 10. August, namentlich stark in Meudon und Bellevue; Gibraltar am 18. August und am 17. Dezember; Algier, Constantine und Philippeville erfuhren am 22. Januar starke Stöße.

Im östlichen Theile des Mittelmeeres empfand ganz Dalmatien am 9. und 10. Oktober ein Erdbeben; Malta erlitt einen leichten Stoß am 20. Februar und am 24. September; ein heftiges Erdbeben fand am 15. Februar auf Kephalonia statt; Athen fühlte am 9. Oktober einen Erdstoß; schwache Erschütterungen hatte Mitylene zu

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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 601. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_601.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)