Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Dritte Sammlung | |
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Symbol ihrer unsichtbaren Gegenwart und leisen, schnellen, mächtigen Wirkung. c)[1]
Und diese Gestalt hat einen Ring in der Hand, so wie sie auch mit einem Ringe f)[2] gegürtet ist; was will dieser Ring sagen? Er ist bei allen morgenländischen Nationen das Bild der Zeit oder der Ewigkeit, zu deren Symbol man nichts als den Cirkel, Ring, Reif, oder eine in sich zurückkehrende Schlange oder endlich die Kugel wußte. Nun ist selbst noch aus Zend-Avesta bekannt, daß die Zeit ohne Gränzen (le tems sans bornes) das erste Principium der ganzen Perser-Theologie gewesen, und wenn dieser Idee ein Attribut gegeben werden sollte, konnte ihr wohl ein anderes als dieses gegeben werden? Er, der mit dem Ringe der Ewigkeit umgürtet ist, hält den kleinen Ring, die Zeit, in seiner Hand; welches letzte Symbol
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Dritte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1787, Seite 322. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_Band_III_322.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)