Seite:Zerstreute Blaetter Band III 341.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

und Sonntag des Reichs schildert dies Denkmal. z[1] Ein offnes Archiv seiner ältesten Einrichung auf ewige Zeiten, dem menschlichen Geist also auch noch in jeder Trümmer merkwürdig. –

*     *     *

Aber wer hat diese Mauern erbaut und wozu sind sie errichtet? Waren sie ein Pallast oder ein Tempel?

Gehen wir dem Laut der gemeinen Sage nach: so war es Tacht Dshemschid oder die Residenz Dshemschids; und der Denkart Morgenlandes, ja überhaupt der alten Zeiten wäre es nicht entgegen, daß sich der König selbst ein solches Monument



  1. z) Chardin, ein vortreflicher Reiseerzähler, hier aber eben nicht der beste Erklärer sieht das Ganze als einen Opferzug an, wo z. B. jede an der Hand gefaßte Person geopfert werden soll u. f. - Eine fürchterliche Erklärung, die sich aber Punkt für Punkt durch den Anblick des Ganzen und seiner Theile widerlegt; daher ich keinen Raum verschwenden mag, es einzeln zu zeigen, wie oft er die Attribute der Personen mißgedeutet.


Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Dritte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1787, Seite 341. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_Band_III_341.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)