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Widar Ziehnert: Sachsen’s Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden. II. Band.

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Noch Einen Krug, und keinen mehr!

Ich will fortan, bei meiner Ehr’!
vernünft’ger seyn, daß ich an Gott
mich halten kann in jeder Noth.“

Er spricht’s, und trinkt die Kanne aus,

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und eilt rasch in den Stall hinaus,

und zäumt sein Pferd, und sattelt auf,
und scheidet von dem Wirthe drauf,
und trägt als unschätzbaren Lohn
die gute Lehre mit davon:

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Sieh zu, daß dein Gewissen gut,

sonst fehlt dir in Gefahr der Muth! –

Der Spuk im Hause war gebannt,
der Wirth zog wieder ein, und wandt’
ein fein Stück Geld daran, und ließ,

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wo Claus einst aus dem Fenster blies,

ihn conterfei’n, in Stein gehau’n.
Dort ist er heute noch zu schau’n,
gar schön vergoldet; und das Haus –
da ward’s Trompeterschlößchen draus.






Empfohlene Zitierweise:
Widar Ziehnert: Sachsen’s Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden. II. Band.. Rudolph & Dieterici, Annaberg 1838, Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ziehnert_Sachsens_Volkssagen_II_122.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)