Zwo Warhafftige/ und doch Männiglich zuvor bekante Newe Zeitungen
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HOert zu ihr Frawen vnd auch Mann / groß Wunder will ich zeigen an / so newlich ist geschehen / wie daß der böse Feind so gar / die Menschen bringt in gefahr / thu ich mit warheit sagen.
Wie ihr jetzund werd hören thun / was für jammer geschehen schon / mit dieser Teuffels Rotte / die sich dem Bösen Geist verpflicht / ja viel Vnglück han angericht / davor behüt uns Gotte.
Erstlich in deß Marggraffen Land / genent von Baden wolbekant / schon viel verbrand sein worden / zu Kupene vnd zu Rastatt / bey 50 man verbrennet hat / an diesen dreyen Orthen.
O frommer Christ thue wol verstahn / was sie für vbel han gethan / wil ich mit warheit singen / von Mann / Weib / Knaben vnd Mägdlein / was sie bekanten in der pein / wil ich euch vorbringen.
Ein junger Gesell verbrennet war / seins alters auff die 13 Jar / der bekent in der Summen / das er zu Nachts in Weibergstalt / ein rechte Teufflin mercket bald / habe zu der Ehe genommen.
Vnd mit ihr gehalten die Hochzeit / dabey auch wahren stattliche Leut / die zahl war bey 3000. sein Hochzeit wehret siben Nacht / den grossen Reiffen habens gemacht / der also vbel gehauset.
Wol in dem Würtenberger Land / wie Männiglichen wolbekant / daß der Wein ist erfroren / Gott es jhn nicht verhengen wolt / sonst in dem Land man habe / warhafftig wenig Korn.
Ein Mägdlein hat man auch verbrent / dasselbig öffentlich bekent / ihr allererst zeichen must sie an ihrem Vatter thun / an Händ und Füß erkrümmen nun / daß thet sie bald dergleichen.
Ach GOtt in deinem höchsten Thron / wie kans ein Kind eim Vatter thun / eim Stein möcht es erbarmen / O du getrewer JEsu Christ / behüt vns vor deß Teuffels list / komm du zu hülff vns Armen.
Ein reiche Bäwrin auch bekennt / wieviel sie Menschen hab verlemdt / zwey hundert / drey darneben / mit ihrer losen Zauberey / viel junge Kinder / Mann vnd Weib / hab sie bracht vmb das Leben.
Ein Hebamm auch darunder war / die bekannt vnd sagt offenbar / wie daß sie thet vmbringen 200. Kind in der Geburt / das Leben ihr genemmen wurd / das Herz möcht eim durchdringen.
[3] Die Schwanen Wirthin zu Rastatt / gantz offentlich bekennet hat / wie sie hab zu essen geben / das Katzenfleisch für Hammel gut / das Hirn sie einmachen thut / kost manchem sein Leben.
Auch haben sie ein Pulver werht / wann sie das werffen auff die Erd / die Menschen gehn darüber / so an dem Morgen gehn von Hauß / den lincken Fuß vor setzen nauß / bekompt er das Fieber.
Vnd muß es haben ein gantzes Jar / ein gutleuth Fraw auch bey jn war / die thet ein ruthe tragen / wer nit am morgen wascht die Händ / der muß aussätzig werden geschwind / wenn sie damit thut schlagen.
Wer hie alles beschreiben wolt / ein gantzen Tag zubringen solt / Ach bittet hie allsamen / den getrewen Gott HErr JEsu Christ / daß er zerbrech deß Teuffels list / wer das begert / sprech Amen.
Ach mein Christ laß dir klagen / ein traurige Geschicht / so sich hat zugetragen / daß ist kein Fabel nicht / warhafft in dem Elsasserland / thu ich mit warheit sagen / ist Männiglich bekant.
Bey Zabern genant / ein kleine Stund darvon / wird Sanct Johann erkent / thut ein Capell stahn / darinn die Bildnuß Christi rein / dort in der Schoß thut liegen / trawrig der Mutter seyn.
Geleich den dritten Tag / September dieses Jahrs / hört man ein grosse Klag / warhafft bey dem Altar / groß weinen vnnd auch trawrigkeit / als wann beysammen wehren / etlich betrübte Leut.
Alle Nacht thet man sie hören / trawrig bey dem Altar / die Gelerten dahin kemen / sampt etlich Bürger gar / die Kirchen man auffmachen thet / kein Mensch wurd da gefunden / die Bildnuß Chrsiti redt.
Mit seiner Mutter eben / gantz trawrig diese Wort / der Welt Gottloses Leben / beweint er an dem orth / Erstlich so thut er klagen sehr / kein Mensch wol jhm mehr helffen / nachtragen sein Creutze schwer.
Darzu auch seine Wunden / die werden all Tag new / geschlagen / auffgebunden / die Welt sey so vntrew / für Oel gieß man ihm Essig ein / man wil nicht mehr betrachten / das bitter Leiden seyn.
Ach wie thut man verletzen / das hohe Sacrament / so ich hie thet [4] einsetzen / vor meinem letzsten End / darauff gegangen in den Todt / aber die Welt thut treiben / auß mir einen spott.
Die Kinder auch vnehren / das bitter Leiden mein / mit Fluchen vnd mit schweren / nur sieben Jahr alt seyn / viel mahl bey meinem Sacrament / die Eltern solches leiden / haltens für gescheidne Kind.
Wie werden auch die Armen / so hart getrieben vmb / der Geitz hat kein erbarmen / in der Welt vmb vnd vmb / sein Schweiß vnnd Blut ihm saugen auß / Darumb so muß ich straffen / die Welt von Hauß zu Hauß.
So wahr ich hab das Leben / vnnd bin der rechte GOtt / mein Schwerd sol sich erheben / verwandlen in Blutroth / der dritte theil sol vndergahn / vnd in dem Blut ertrencken / weil sie kein glauben han.
Darauff Maria fromme / fieng an zu weinen sehr / ach du hertzlieber Sohne / erbarme dich doch der / die noch begangen han kein Sünd / in deiner Hand laß sterben / ach HErr die kleine Kind.
Für das Schwerdt thu jhn senden / die trawrigen Pestilentz / in gantzer Welt vnd Ende / straff damit aller Grentz / Ach HErr schaff doch dem Armen Brot / mit seinen lieben Kindern / hilff ihm auß aller Noth.
Darauff thet Christus sagen / kom schnell du grimmiger Tod / mit viel Kranckheit vnd Plagen / solt du die Welt mit noth / durchziehen soltu alle grentz / dein pfeil wil ich vergifften / wol mit der Pestilentz.
Darauff die Bildnuß eben / thet schwitzen lauter Blut / als wann sie noch thet leben / das Volck erschrecken thut / vnd fiel schnell auff ihr Knie / mit Beten hier zusammn / so viel ihr wahren hie.
Geleich den andern Tag / das Volck in Kirchen gieng / das wunder zu beklagen / zu beichten auch anfieng / als man das Sacrament theilt auß / wol bey hundert Seelen / fand man im Gottes Hauß.
Das alles thet man schreiben / wol in die Cronick ein / ließ doch dabey nicht bleiben / der Pfarrer in gemein / schaffet daß man es trucken sol / dieses ist bald geschehen / O Christ verstand es wohl.
Dieweil so hart thut schweben / die leidig Pestilentz / thu deine händ auffheben / zu Gott O Teutsche Grentz / dieweil verhanden ist die zeit / daß wir bey Gott erlangen / die ewig Seeligkeit.