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ADB:Alting, Jacob

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Artikel „Alting, Jacob“ von Wilhelm Gaß in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 368, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Alting,_Jacob&oldid=- (Version vom 26. November 2024, 17:54 Uhr UTC)
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Alting: Jacob A., Sohn des obigen Heinrich, geb. zu Heidelberg 27. Sept. 1618, † 20. Aug. 1676. Er theilte den Beruf und das unruhige Leben seines Vaters, unterschied sich aber von diesem durch den verschiedenen Gang seiner hauptsächlich alttestamentlichen und orientalischen Studien. Er wurde zuerst in Emden, Leyden und Gröningen unterrichtet und bezog 1631 die letztgenannte Universität. Zur Vervollkommnung seiner Kenntnisse im Hebräischen unterzog er sich 1638 zu Emden dem Unterricht eines Rabbinen, ging im nächsten Jahre nochmals nach Leyden und im folgenden nach England, wo ihn der Bischof Johann Prideaux zum Predigtamt ordinirte. Nach mehrjährigem Verweilen daselbst folgte er einem Rufe nach Gröningen, woselbst er 1643 als Professor der orientalischen Sprachen eintrat, vier Jahre später noch ein Predigtamt und 1667 eine theologische Professur übernahm. Der weitläuftige Handel zwischen ihm und seinem Collegen Maresius bildet ein Stück der größeren föderalistischen Streitigkeiten. Maresius, der steif traditionelle Systematiker, machte ihm, dem guten Exegeten und Sprachkenner, eine Anzahl von vermeintlich judaistischen und ketzerischen Deutungen des A. T. zum Vorwurf. Die Folge war eine heftige Erbitterung, die Curatoren der Universität und die Obrigkeit legten sich ins Mittel: A. wurde von Leyden aus unter Mitwirkung des Coccejus freigesprochen, auch von Anderen wie Jac. Rhenferd in Franeker, dem Darsteller des Streites, durchaus vertheidigt. Seine Schriften, meist exegetischer aber auch katechetischer, didaktischer und philosophischer Art, sind von Balthasar Becker Amstel. 1687 in 5 Bden. herausgegeben worden. Voran steht eine Vita des Verfassers.