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ADB:Auerswald, Adalbert von

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Artikel „Auerswald, Adalbert von“ von Richard von Bardeleben in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 641–642, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Auerswald,_Adalbert_von&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 14:42 Uhr UTC)
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Auerswald: Adalbert v. A., zweiter Sohn Rudolfs v. A. (s. d.), geb. am 20. Juli 1822, trat im Jahre 1840 in das Garde-Dragoner-Regiment (das jetzige 1. Garde-Dragoner-Regiment) ein und avancirte in demselben bis zum Major, als welcher er 1866 den Feldzug in Böhmen und die Schlacht bei Königgrätz mitmachte. Nach dem Feldzuge wurde er Commandant des in Franfurt a. O. stehenden Dragoner-Regiments, im Anfange des Jahres 1869 aber wieder nach Berlin als Commandeur des 1. Garde-Dragoner-Regiments versetzt. Dasselbe gehörte, wie das ganze Gardecorps, im Anfange des Feldzugs von 1870 zur zweiten Armee, unter dem Oberbefehl des Prinzen Friedrich Karl. Am 16. August, als das 3. Armeecorps, unterstützt von Theilen des 10. Armeecorps, der [642] französischen Armee unter dem Marschall Bazaine die blutige Schlacht von Vionville lieferte, um derselben den Rückzug von Metz auf der Straße nach Paris zu verlegen, wurde auch die Garde-Dragoner-Brigade den gegen die französische Uebermacht ringenden preußischen Truppen zu Hülfe geschickt. Das 1. Garde-Dragoner-Regiment unter dem Oberst von Auerswald war einen großen Theil des Tages bei Mars la Tour in verschiedenen Stellungen zur Deckung der Artillerie verwendet worden. Da drangen gegen 6 Uhr Abends starke Colonnen französischer Infanterie gegen Mars la Tour, um die dieses Dorf durchschneidende Chaussee zu gewinnen, und warfen die schwächere preußische Infanterie zurück. Oberst von A. erhielt jetzt von dem Brigade-Commandeur, Grafen von Brandenburg, den Befehl, das Vordringen des Feindes aufzuhalten. Er führte sofort sein an der Westseite von Mars la Tour stehendes Regiment auf einem Feldwege nördlich um das Dorf herum, überschritt dann an der Ostseite des Dorfes mehrere Hecken, sowie die Chaussee und warf sich an der Spitze seiner Reiter der auf dem Felde nahe der Chaussee anrückenden feindlichen Infanterie entgegen, die durch den heftigen Choc zusammengerollt und zum Stehen gebracht wurde. Die Verluste des dem Eisenhagel der Chassepots ausgesetzten Regiments waren jedoch furchtbar. Nur wenige Officiere kehrten unverletzt aus dem Kampfe zurück. Oberst v. A. hatte eine tödtliche Wunde in der rechte Seite des Unterleibs erhalten, gleichwol führte er das Regiment selbst aus dem Gefecht, sammelte es und sprach es noch kurz mit den folgenden Worten an: Dragoner, Ihr seid gut und brav hineingeritten, ich freue mich über Euch Alle; ich bin tödtlich verwundet. Es lebe S. Majestät der König hoch! Er wurde darauf zum Verbandplatz gebracht, und starb fünf Tage später, am 21. August, in Folge seiner schweren Verwundung im Lazareth zu Mariaville. v. A. wurde mit den übrigen gefallenen Officieren auf dem Kirchhofe von Mars la Tour bestattet; kurz darauf wurde aber die Leiche durch seinen Bruder nach seiner Heimath Ostpreußen gebracht und dort beigesetzt.