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ADB:Benseler, Gustav Eduard

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Artikel „Benseler, Gustav Eduard“ von H. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 341, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Benseler,_Gustav_Eduard&oldid=- (Version vom 17. November 2024, 11:32 Uhr UTC)
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Band 2 (1875), S. 341 (Quelle).
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Benseler: Gustav Eduard B., Philolog, Sohn eines Schriftsetzers, geb. 28. Febr. 1806 in Freiberg im sächsischen Erzgebirge, † 1. Febr. 1868. Nachdem er durch Stundengeben sich die Mittel verschafft hatte, das Gymnasium seiner Vaterstadt zu vollenden, bezog er 1824 die Universität Leipzig, um unter der Leitung Gottfried Hermann’s Philologie zu studiren. 1831 kam er als Hülfslehrer nach Freiberg zurück und rückte am Gymnasium bis zum ordentlichen Lehrer der Quarta vor. Der politischen Bewegung des Jahres 1848 schloß er sich mit allem Feuer an; seine hinreißende Gabe in der freien Rede brachte ihn an die Spitze des Freiberger Vaterlandsvereins; hierauf zum Abgeordneten gewählt, entwickelte er mit seinem Freunde Heubner eine große Thätigkeit bei Einsetzung der provisorischen Regierung in Dresden. Nach Niederwerfung des Aufstandes wurde B., da er den Plan einer Flucht nach Amerika nicht ausführen konnte, in Freiberg verhaftet und nach zweijähriger Untersuchungshaft zu fünfzehn Jahren Zuchthaus verurtheilt; die Hingebung seiner Frau erwirkte jedoch eine Milderung der Strafe auf sechs Jahre Arbeitshaus. Er saß zwei Jahre später in Zwickau, wo er neben anderen litterarischen Arbeiten den Isokrates übersetzte, bis es endlich den rastlosen Bemühungen seiner treuen Gattin gelang, ihm wieder die Freiheit zu erringen. Da verschiedene Versuche, sich eine Stellung im Auslande zu verschaffen, ohne Erfolg waren, siedelte er 1855 nach Leipzig über, wo er fern von aller politischen Thätigkeit einen eisernen Fleiß aufbot, um durch litterarische Arbeiten und Stundengeben sich und den Seinigen ein anständiges Auskommen zu schaffen. – Als Schriftsteller erwarb sich B. viele Verdienste um die griechischen Redner durch seine Bearbeitungen des Isokrates (zuerst „Areopagiticus“, 1832, gesammte Textausg. 1851, Text, Uebersetzung und Commentar, Bd. 1 u. 2., 1854 f.), des Aeschines und ausgewählter Reden des Demosthenes (1854–61, beide in der Engelmann’schen Sammlung) und durch seine feinen Untersuchungen über den hiatus in den griechischen Rednern (1841). Sein Hauptwerk ist das „Wörterbuch der griechischen Eigennamen“, 1863–70 (2 starke Bände), worin der erste Versuch einer Verdeutschung derselben gemacht wurde. Außerdem noch: „Berggeschichten vom Aufkommen des sächsischen Bergbaus“ und die während seiner Haft verfaßte „Geschichte Freibergs und seines Bergbaus“ (1853, 2 Bde.)

G. Benseler (Sohn) in der Vorrede zum Wörterbuch der griechischen Eigennamen und nach schriftlichen Mittheilungen desselben.
H.