ADB:Brünninghausen, Hermann Josef
Erscheinungsbild
Brünninghausen: Hermann Joseph B., Arzt, den 7. April 1761 in Nideggen (bei Aachen) geboren, fungirte, nachdem er in Würzburg und Göttingen studirt hatte, 7 Jahr als Assistent auf der chirurgischen Station des Juliushospitals in Würzburg, 1791 wurde er zum Würzburger Oberwundarzt und Professor der Chirurgie daselbst, 1797 zum General-Stabschirurg, 1807 zum Medicinalrath, 1814 zum General-Stabsarzt und 1821 zum Kreis-Medicinalrath ernannt; in Folge eines apoplektischen Anfalles war B. gezwungen, im J. 1824 seine amtlichen Thätigkeiten einzustellen, sein Tod erfolgte am 7. Februar 1834. – B. nimmt unter den bedeutenderen Chirurgen seiner Zeit eine achtenswerthe Stellung ein; zu seinen bedeutendsten litterarischen Leistungen gehören seine Arbeiten: „Ueber den Bruch des Schenkelbeinhalses etc.“, 1798, ferner „Ueber den Bruch des Schlüsselbeines“, 1791, sodann „Ueber die Exstirpation der Balggeschwülste am Halse etc.“, 1805, endlich „Erfahrungen und Bemerkungen über die Amputation“, 1818. – Auch im Gebiete der Geburtshülfe hat B. Bedeutendes geleistet, namentlich eine wesentliche Verbesserung an der Geburtszange angebracht („Ueber eine neue Geburtszange“ 1802) und die Erweiterung der Mutterwände mittelst Preßschwamm behufs künstlicher Einleitung der Frühgeburt 1820 zum ersten Male gelehrt, ein Verfahren, das v. Siebold zuerst praktisch ausgeführt hat. – (Vgl. Siebold, Journal für Geburtsh. 1823. IV. 270.) Neben andern kleineren, zum Theil populären Schriften (das Verzeichniß sämmtlicher Arbeiten von B. vgl. in Callissen, Wörterbuch III. 241. XXVI. 408), hat B. zahlreiche interessante Artikel, meist chirurgischen und geburtshülflichen Inhaltes in verschiedenen medicinischen Journalen veröffentlicht.