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ADB:Drieberg, Friedrich von

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Artikel „Drieberg, Friedrich Johann von“ von Rochus von Liliencron in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 410, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Drieberg,_Friedrich_von&oldid=- (Version vom 23. November 2024, 01:14 Uhr UTC)
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Drieberg: Friedrich Johann v. D., Componist und Musikgelehrter, geb. 10. Decbr. 1780 zu Charlottenburg bei Berlin, gest. daselbst 21. Mai 1856. Vierzehnjährig als Junker in das Leibcarabinier-Regiment eingetreten, nahm er 1804 seinen Abschied um sich der Musik zu widmen. Während eines 5jährigen Aufenthaltes zu Paris studirte er unter Spontini und wahrscheinlich auch unter Cherubini Composition, lebte dann 2 Jahre in Wien und übernahm darauf nach dem Tode seines Vaters das Gut Cantow bei Neu-Ruppin. 1812 brachte er in Berlin die mit Beifall aufgenommene Oper „Don Tocagno“ (von Koreff) auf die Bühne, der mehrere Singspiele folgten, von denen sich nur eines „Der Sänger und der Schneider“ länger (von 1814–26) auf der Berliner Bühne erhalten hat. Seine letzte Oper „Alfons von Castilien“ (nicht gedruckt) soll eine praktische Anwendung seiner gleich zu erwähnenden Studien über griechische Musik enthalten. 1824 verheirathete er sich mit Louise v. Normann, einer tüchtigen Clavierspielerin, die auch einiges componirt hat, kaufte das Gut Protzen bei Ruppin, welches er bis 1852 bewohnte; zog dann nach Berlin und endlich nach Charlottenburg, wo er starb. – Namentlich verdient hat sich D. dadurch gemacht, daß er zuerst wieder das Studium der griechischen Musik aufnahm und anregte. Seine eigenen Untersuchungen darüber leiden allerdings an einer wissenschaftlich ungenügenden Vorbereitung für solche Arbeiten und seine Resultate sind heute zum größern Theil überholt. Aber sein Verdienst um die Förderung dieser Studien bleibt gleichwol nicht gering. Das erste Werk erschien 1818: „Die mathematische Intervallenlehre der Griechen“. Es folgten „Aufschlüsse über die Musik der Griechen“, 1819; „Die Arithmetik der Griechen“, 1821; „Die musikalischen Wissenschaften der Griechen“, 1820; „Die praktische Musik der Griechen“, 1821; „Die pneumatischen Erfindungen der Griechen“, 1822; „Wörterbuch der griechischen Musik“, 1835; „Die griechische Musik auf ihre Grundsätze zurückgeführt“, 1841; „Die Kunst der musikalischen Composition, ein Lehrbuch für praktische Musiker zum Selbstunterricht, nach griechischen Grundsätzen bearbeitet“, 1858. Dazu sind noch einige Aufsätze zu nennen: „Untersuchungen der Frage, ob die Griechen eine Harmonie gehabt haben“ (Allg. Mus. Zeit. 1825. Nr. 5), „Die rhythmischen Zeiten, nach griechischen Grundsätzen erklärt“ (das. Nr. 29), „Ueber die Stimmung der griechischen Instrumente“ (Cäcilia 1825). „Ueber Monochord“ (das.). – Als Gegner Drieberg’s traten namentlich Chladni (s. d.) und Perne auf.

Ledebur, Tonkünstlerlex. Berlins; Mendel, Musik. Conversationslex.