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ADB:Emperius, Johann Friedrich Ferdinand

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Artikel „Emperius, Joh. Ferd. Friedrich“ von Ferdinand Spehr in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 6 (1877), S. 93–94, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Emperius,_Johann_Friedrich_Ferdinand&oldid=- (Version vom 29. November 2024, 02:13 Uhr UTC)
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Emperius: Joh. Ferd. Friedrich E., geb. zu Braunschweig 23. Januar 1759, † 21. October 1822. Er studirte in Göttingen Theologie und Philologie, ging dann mit dem Grafen Bentinck auf mehrere Jahre nach England, wo er auf der Universität zu Cambridge zum Magister der freien Künste und zum Mitgliede des akademischen Senates und des Queen’s College ernannt wurde. Zu Anfang des J. 1788 wurde er als ordentlicher Professor der classischen Litteratur am Collegium Carolinum in Braunschweig angestellt, erhielt im J. 1801 den Charakter als Hofrath und wurde Canonicus am Cyriaci-Stifte. [94] Im September des J. 1806 wurde er Director des herzoglichen Museums in Braunschweig. Während der westfälischen Regierungszeit ertheilte E. an dem in eine Militairschule umgewandelten Collegium Carolinum den Unterricht in der Geschichte und der englischen Sprache. Nach Wiederherstellung des Herzogthums Braunschweig und des Collegium Carolinum trat er in seine frühere Stellung als Lehrer der classischen und der englischen Litteratur wieder ein und wurde Mitdirector der Anstalt. Besondere Verdienste hat er sich als Conservator des herzoglichen Museums in Braunschweig erworben. Er war der erste Director, welcher die für ein solches Institut erforderliche allgemeine gründliche Kunstbildung besaß. Nach der Besitznahme des Herzogthums durch die Franzosen wurden freilich die Hauptzierden des Museums, so weit sie nicht ins Ausland hatten gerettet werden können, durch Denon ausgewählt und nebst den Hauptstücken der Wolfenbütteler Bibliothek und der Salzdahlumer Bildergalerie nach Paris geschafft, aber E. hatte die Freude, diese Schätze mit wenigen Ausnahmen im J. 1815 zurückgeführt und die trotz aller Verluste noch immer bedeutende berühmte Salzdahlumer Bildergalerie mit dem Museum vereinigt zu sehen. Interessante Mittheilungen über „Die Wegführung und die Zurückkunft der braunschweigischen Kunst- und Bücherschätze“ gab er im Braunschweigischen Magazin 1816, Nr. 1–4. Als kunstgeschichtlicher Schriftsteller ist E. nur durch einige kleinere gediegene Abhandlungen bekannt geworden: „Ueber ein Kunstwerk des Mittelalters, gemeiniglich der Altar des Brodo genannt“, im Braunschweigischen Magazin 1807, Nr. 11–13, und „Bemerkungen über das braunschweigische Onyx-Gefäß“, daselbst 1819, Nr. 31–34. – Eine von E. ausgearbeitete ausführliche Schrift: „Beschreibung und Erklärung des braunschweigischen Onyx-Gefäßes, eines Denkmals des Thesmophorienfestes“, welche derselbe mit Abbildungen herauszugeben beabsichtigte, wird vollständig ausgearbeitet im Archive des herzoglichen Museums aufbewahrt.

Vgl. Meusel’s G. T. – Eschenburg, Entwurf einer Geschichte des Collegium Carolinum, Berlin 1812. Allg. Litteratur-Zeitung, Januar 1823, Nr. 13.