ADB:Friesen, Heinrich Friedrich Graf von

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Artikel „Friesen, Heinrich Friedrich Graf von“ von Heinrich Theodor Flathe in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 8 (1878), S. 87–88, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Friesen,_Heinrich_Friedrich_Graf_von&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 15:25 Uhr UTC)
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Friesen: Heinrich Friedrich Graf v. F., des Vorigen Sohn, geb. am 26. August 1681 in Holland, nahm nach größeren Reisen in Frankreich und England russische Kriegsdienste, in denen er sich bei Pultawa und am Pruth auszeichnete. Um 1712 trat er als Oberst über ein Regiment Infanterie in sächsische Dienste, wurde 1713 Kammerherr und 1715 im pommerschen Feldzuge Generalmajor; bei der Bekämpfung der polnischen Insurrection im J. 1716 verfuhr [88] er mit so übermäßiger Strenge, daß der Unwille der Polen den König nöthigte, ihn abzuberufen. Da er überdies sich mit dem Feldmarschall v. Flemming entzweite, so vertauschte er auf eine Reihe von Jahren den Kriegsdienst mit dem Hofdienst, wurde 1719 Oberfalknermeister und 1727 Oberkammerherr mit dem Charakter als Cabinetsminister, legte aber, nachdem er bereits 1731 General der Infanterie geworden war, 1734 bei seiner Ernennung zum Gouverneur von Dresden jene Charge nieder und erhielt 1738 nach Sulkowsky’s Sturz das Commando über die Leibgarde zu Fuß. Als ein vielseitig gebildeter Mann und gestützt auf seine Familienverbindungen, namentlich auf seine Verheirathung mit der Gräfin Auguste Constanze von Cosel, einer natürlichen Tochter Augusts des Starken (seit 1725, † 1728), welche ihm die Herrschaft Königsbrück zubrachte, war er eine einflußreiche Persönlichkeit in den Dresdener Hofkreisen. Er starb auf einer seiner Gesundheit wegen unternommenen Reise nach Montpellier zu Cette am 8. Decbr. 1739.[WS 1] – Sein Sohn, August Heinrich v. F., kam durch den Grafen Moritz von Sachsen nach Frankreich und starb als französischer Maréchal de camp zu Chambord am 29. März 1755. – Karl v. F., Bruder des Geheimrathsdirectors Heinrich v. F., † 1686 als kursächsischer Oberconsistorialpräsident. – Dessen Sohn, Otto Heinrich v. F., geb. am 19. Aug. 1654, war 1683–87 kursächsischer Reichstagsgesandter in Regensburg, dann Geheimerrath und seit 1695 Kanzler, legte 1715 dieses Amt nieder und † am 20. Aug. 1717.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: 1719