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ADB:Hasenclever, Peter (Maler)

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Artikel „Hasenclever, Johann Peter“ von Moritz Blanckarts in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 732–733, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hasenclever,_Peter_(Maler)&oldid=- (Version vom 13. November 2024, 00:25 Uhr UTC)
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Hasenclever: Johann Peter H., Genremaler, geb. den 18. Mai 1810 in Remscheid bei Solingen, gest. den 16. Decbr. 1853 in Düsseldorf. Im Alter von 17 Jahren kam er nach Düsseldorf auf die Schule und bald darauf bezog er die dortige Akademie, wo er Architektur studiren sollte. Durch Schadow ermuntert, ging er zur Malerei über. Seine ersten Versuche im Gebiete der biblischen Geschichte und der Mythologie hatten aber so wenig Erfolg, daß seine Lehrer sogar an seinem Talente zweifelten. Längere Zeit malte er dann in Remscheid Porträts, worauf er aufs Neue und mit glücklicherem Erfolg in Düsseldorf seine Studien fortsetzte, um sich dann in seinen Compositionen dem humoristischen Genre zuzuwenden, welches ihm das wahre Feld seiner eigenartigen Begabung erschloß. 1838 ging er auf einige Jahre nach München, wo er mit dem Stilllebenmaler Preyer zusammen lebte, dessen subtile Malweise nicht ohne lehrreichen Einfluß auf ihn blieb. Beide machten 1840 eine Reise nach Italien, 1842 aber kehrte H. nach Düsseldorf zurück, und nun begann für ihn eine Zeit freudigen Schaffens und wachsenden Ruhmes, die ein heftiges Nervenfieber allzufrühe zum Abschluß brachte. H. war Mitglied der Akademien von Berlin und Amsterdam und im Besitz der goldenen Medaille der Brüsseler Ausstellung des J. 1851. Köstlicher, mitunter freilich etwas derber Humor und drastische Komik bilden den gemeinsamen Grundzug seiner Bilder, die sich zugleich durch lebendige Individualisirung und wahrheitsgetreue Auffassung auszeichnen. Die Motive sind größtentheils aus dem kleinbürgerlichen Leben geschöpft. In der Darstellung des deutschen Philisters ist H. für seine Zeit geradezu klassisch. Eine markige, gesunde Farbe, gewandte Behandlung und sorgfältiges Naturstudium erhöhen den Werth seiner Gemälde, von denen mehrere, durch Lithographie oder Kupferstich vervielfältigt, ein allgemein beliebter Zimmerschmuck geworden sind. Besonders berühmt machten ihn seine Scenen aus der „Jobsiade“, die das komische Gedicht Kortüms nicht nur meisterhaft illustriren, sondern in vielfacher Beziehung es verbessern und ergänzen. Er malte „Hieronymus Jobs als Student heimkehrend“ (1837), „im Examen“ (1842), „als Schulmeister“ (1845) und „als Nachtwächter“ (1852), sämmtlich von J. Th. Janssen gestochen. [733] Von seinen übrigen Werken sind hervorzuheben „Die Weinprobe“ (1842, in der preußischen Nationalgallerie), die er in verschiedenen Veränderungen mehrmals wiederholte, u. A. 1852 für die städtische Gemäldegallerie in Düsseldorf; – „Das Lesecabinet“ (1843, ebenfalls in der Nationalgallerie in Berlin), – „Der erste Schulbesuch“ (1852), – „Die Theilung des großen Looses“ (1850) und die ernsten, seiner Natur weniger entsprechenden Schilderungen socialer Zustände: „Eine Pharaobank“ (1844), – „Arbeiter und Stadtrath“ (1849) u. A. – Auch als Portraitmaler hat er Tüchtiges geleistet, und sein eigenes Bildniß in Lebensgröße (1847, in der Gallerie Ravens in Berlin), das ihn mit erhobenem Weinglas vor der Staffelei sitzend zeigt, gehört zu seinen besten Schöpfungen.

M. Jordan, Katalog der Nationalgallerie in Berlin (1876). Wiegmann, Die königl. Kunstakademie zu Düsseldorf (Düsseldorf 1856). Wolfgang Müller von Königswinter, Düsseldorfer Künstler aus den letzten 25 Jahren (Leipzig 1854).