ADB:Heinrich (Fürst von Nassau-Saarbrücken)
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[554] Prinzeß von St. Maurice-Montbarrey war kinderlos geblieben. Mit ihm starb die Linie Nassau-Saarbrücken aus, deren Rechte an das Haus Nassau-Usingen fielen, welches dann nie in den Besitz der saarbrückener Landestheile gelangte, aber für deren Verlust später auf dem rechten Rheinufer Entschädigungen empfing.
Heinrich Ludwig Karl Albrecht, Fürst von Nassau-Saarbrücken, einziger Sohn des Ludwig von Nassau-Saarbrücken und der Wilhelmine von Schwarzburg-Rudolstadt, geb. den 9. März 1768. Er besuchte die Universität Göttingen und unternahm größere Reisen in Deutschland, Frankreich und Italien. Durch die mit der französischen Revolution hereinbrechenden kriegerischen Ereignisse wurde er mit seinem Vater gezwungen, das in der Folge schwer heimgesuchte saarbrückener Land zu verlassen. Er trat damals in preußische Kriegsdienste und so wurde ihm das tragische Schicksal zu Theil, mit Heeresmacht zwar in sein Land wieder einrücken zu dürfen, aber trotz allen Ansuchens um Einschreiten thatenlos zuschauen zu müssen, wie das Schloß seiner Väter unter den verwüstenden Händen der Franzosen in Flammen aufging (Octbr. 1793), und überhaupt Zeuge der Gräuel zu sein, denen damals jenes Land ausgesetzt war. Als sein Vater bald darauf (1794) starb, vermochte er das auf ihn übergegangene Land, welches momentan verloren war, nicht in Besitz zu nehmen. Ueberhaupt sollte ihm dies Loos nicht beschieden sein. 1797 starb er zu Kadolzburg in Franken infolge eines unglücklichen Sturzes mit dem Pferde, ohne Kinder zu hinterlassen, denn seine überdies unglückliche Ehe mit Maria Franziska Maximiliane,- Fr. Köllner, Gesch. des vormal. Nass.-Saarbr. Landes u. s. Regenten, Saarbr. 1841.