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ADB:Hemmer, Johann Jacob

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Artikel „Hemmer, Johann Jacob“ von Jakob Franck in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 11 (1880), S. 721, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hemmer,_Johann_Jacob&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 15:57 Uhr UTC)
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Hemmer: Johann Jacob H., Meteorolog und deutscher Sprachforscher, wurde 1733 (Tag und Monat sind nicht bekannt) zu Horbach in der Herrschaft Landstuhl in der Pfalz geboren, wo sein Vater ein armer Bauersmann war. Nachdem er drei Jahre lang kümmerlich die lateinische Schule zu Kaiserslautern besucht hatte, entzog er sich dem Zwange, gleichfalls Bauer zu werden, durch eine heimliche Flucht nach Cöln, wo es ihm gelang, in dem Jesuiten-Collegium Aufnahme und Unterricht und bald darauf auch eine Hauslehrerstelle bei den Söhnen des böhmischen Patriciers a Queita zu erhalten. Er studierte hierauf in dieser Stadt anfangs Philosophie und Mathematik und, nachdem er in den Jesuitenorden eingetreten war, Theologie. Aus diesem Orden trat er jedoch bald wieder aus, wurde Informator in der altadeligen schwäbischen Familie Sturmfeder, bis ihm, nachdem er inzwischen eine Pfarrei des Deutschherrenordens ausgeschlagen hatte, am 1. Febr. 1760 die Stelle eines Churpfälzischen Hofcaplans übertragen ward. Im J. 1767 wurde er außerordentliches, 1768 ordentliches Mitglied der pfälzischen Academie der Wissenschaften „Theodoro-Palatina“, erhielt 1776 die Stelle eines geistlichen Rathes und die eines Aufsehers des physikalischen Cabinets und starb in diesen Aemtern, sowie als Stiftsherr zu Heinsburg und Mitglied der landwirthschaftl. Gesellschaft zu Kaiserslautern, auch mit dem Titel eines geheimen Hofraths des Herzogs von Zweibrücken, Karl August und des polnischen Königs Stanislaus, zu Mannheim am 3. Mai 1790. Hemmers meteorologische Untersuchungen, die er in seinem großen Werke: „Ephemerides Societ. Palatinae“ in acht Bänden (1781–1788) veröffentlichte, fanden zu ihrer Zeit durch ganz Europa den größten Beifall und wohlverdienteste Aufnahme, wie er auch in der Churpfalz der erste war, der durch Lehre und Beispiel die Nützlichkeit der Blitzableiter veranschaulichte. Auch als deutscher Sprachforscher („Abhandlung über die deutsche Sprache“ 1769; „deutsche Sprachlehre für die Pfalz“ 1775 u. a. ähnliche Schriften) zeichnete er sich durch gründliche Kenntnisse und eigenes Nachdenken aus, wenn auch die seitherigen Forschungen auf diesem Gebiete seine Arbeiten überholt haben. Außerdem ist er Verfasser vieler anderweitiger Abhandlungen in den Commentaren der genannten Akademie.

Acta Acad. Theod-Palat. VII, 11–17. Büttinghausen, Beiträge zu pfälz. Geschichte. I, 196.