Zum Inhalt springen

ADB:Heyn, Peter Peterssohn

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Heyn, Peter Peterssohn“ von Pieter Lodewijk Muller in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 12 (1880), S. 374, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Heyn,_Peter_Peterssohn&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 13:19 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 12 (1880), S. 374 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Piet Pieterszoon Heyn in der Wikipedia
Piet Heyn in Wikidata
GND-Nummer 118774352
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|12|374|374|Heyn, Peter Peterssohn|Pieter Lodewijk Muller|ADB:Heyn, Peter Peterssohn}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=118774352}}    

Heyn: Peter Peterssohn H., niederländischer Admiral, geb. 1578 in Delfshaven, von geringer Herkunft, fuhr lange als einfacher Schiffskapitän auf Handelsschiffen, bis er 1623 in Dienst der Westindischen Compagnie eintrat. Wie damals öfter geschah, ward er gleich zum Viceadmiral der nach Brasilien bestimmten Flotte ernannt und half als solcher am 8. Mai 1624 den großen Seesieg bei San Salvador und die Einnahme dieser festen Stadt erringen. Zwei Jahre später schlug er, jetzt als Admiral, eine mächtige spanische Flotte in der Bahia de Todos los Santos. Doch so ruhmvoll diese Siege waren, sie trugen der Compagnie nur wenig ein und die Holländer waren damals im Punkte der Seesiege verwöhnt. So blieben sie bei der weiten Entfernung ziemlich unbeachtet. Aber unermeßlicher Jubel erfüllte das Land, als es H. 1628 gelang, die fast unbewehrte und hülflose spanische Silberflotte in der Bucht von Matanzas auf Cuba ohne Schwertstreich abzufangen. H., ein schlichter Seemann, ärgerte sich über das ihm gespendete Lob, er meinte, es sei nur ein Glücksfall gewesen, der weder Blut noch Arbeit gekostet; in Wahrheit hatte er aber seinem Lande einen unermeßlichen Dienst erwiesen. Fürs nächste Jahr blieb der spanische Schatz leer und wol nur dadurch mißlangen die Versuche in Holland einzudringen, während Friedrich Heinrich Herzogenbusch belagerte. H. überlebte seinen Ruhm nicht. Von den Staaten zum Lieutnant-Admiral von Holland ernannt und mit der Bekämpfung der unbesiegbaren Dünkircher Kaper beauftragt, fiel er am 20. Juni 1629 im ersten Gefecht. Doch hatte er in der kurzen Zeit seiner Admiralschaft schon viel gethan, die verfallene Disciplin auf der staatischen Flotte wieder herzustellen. Die Staaten ehrten ihn mit einem prächtigen Begräbniß.

Vgl. De Jonge, Gesch. v. h. Nederl. Zeewezen I..