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ADB:Josephi, Wilhelm

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Artikel „Josephi, Wilhelm“ von August Hirsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 14 (1881), S. 569–570, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Josephi,_Wilhelm&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 05:14 Uhr UTC)
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Josephi: Wilhelm J., Arzt, geb. den 8. März 1763 in Braunschweig, hatte in Göttingen Medicin studirt, im J. 1785 daselbst die Doctorwürde erlangt und in den folgenden beiden Jahren die Stelle des Prosectors am anatomischen Theater bekleidet. Im J. 1788 ließ er sich, nachdem er eine größere wissenschaftliche Reise durch Deutschland gemacht hatte, als praktischer Arzt zuerst in seiner Vaterstadt, etwas später in Peine nieder, folgte aber schon im folgenden Jahre einem Rufe als Prof. extraord. nach Rostock, wo er 1792 zum Prof. ord. der Anatomie, Chirurgie und Geburtshülfe, 1808 zum Generalchirurg neu errichteter Bataillone, später zum ersten Generalchirurg der Armee und zum dirigirenden Arzte und Lehrer am Hebammeninstitute ernannt worden und wo er in einem Alter von 82 Jahren am 31. August 1845 verschieden ist. – Unter den litterarischen Arbeiten des um die Wissenschaft, um die Lehre und um die [570] leidende Menschheit hochverdienten Mannes nehmen seine geburtshülflichen Schriften die erste Stelle ein; besonders verdienen von denselben die als Inauguraldissertation veröffentlichte „Observationum ad anatomiam et artem obstetriciam spectantium satura.“ 1785 (interessante Casuistik enthaltend), ferner die Schrift „Ueber Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter etc.“ 1803, sodann „Chirurgisch-medicinische Beobachtungen.“ 1820 (darin eine Abhandlung über den Mißbrauch der Instrumentalhülfe bei Geburten), ein geschätztes „Lehrbuch der Hebammenkunst.“ 1797. 2. Aufl. 1812, 3. Aufl. 1833, und die Schrift „Ueber die Haltung und Lage der Gebärenden etc.“ 1842 hervorgehoben zu werden. – Mit seiner Abhandlung „Ueber den thierischen Magnetismus, als ein Beitrag zur Geschichte der menschlichen Verirrungen.“ 1788 ist J. als einer der Ersten aufgetreten, welche sich gegen den Mesmer’schen Schwindel ausgesprochen haben.

Ein Verzeichniß der zahlreichen Schriften Josephi’s findet sich in Callisen, Med. Schriftsteller-Lexikon IX. 517, XXIX. 174, und Engelmann, Biblioth. med. chirurg., 1848 S. 285.