ADB:Kessel, Bernhard von
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[126] fand, wogegen eine spätere ohne Nennung seines Namens von ihm veröffentlichte „Die Aufgabe unserer Infanterie in Bataillon und Brigade“ (Berlin 1880) vielseitigem Widerspruche begegnete; die Entkräftung des letzteren versuchte der Verfasser im siebenten Beihefte des Militär-Wochenblattes vom Jahre 1880. – Als General v. K. durch den Zustand seiner Gesundheit zum Scheiden aus dem Heeresdienste gezwungen war, wurde er am 13. Juni 1879 zum Präses der General-Ordenscommission ernannt. Als solcher ist er am 7. Juni 1882 zu Berlin gestorben.
Kessel: Bernhard Heinrich Alexander von K., königlich preußischer General der Infanterie, wurde am 20. November 1817 zu Breslau geboren und im Cadettencorps erzogen, kam aus diesem am 12. August 1835 zum 1. Garderegimente zu Fuß, welchem er, zuletzt als Commandeur, bis zu seiner am 15. Juni 1867 erfolgten Beförderung zum Brigadecommandeur angehört hat. Aber auch dann blieb er noch in enger dienstlicher Verbindung mit dem Regimente, weil es zu der von ihm befehligten Brigade zählte. Erst als er am 23. November 1872 an die Spitze der 5. Division in Frankfurt a. O. berufen wurde, schied er aus dem Gardecorps. Im Feldzuge des Jahres 1866 commandirte er das Regiment, welches auf den böhmischen Schlachtfeldern, namentlich am Tage von Königgrätz, dem 3. Juli, hohen Ruhm erntete, auch aus dem Kriege von 1870/71 gegen Frankreich brachte es reiche Lorbeeren zurück, welche es unter seiner Führung verdient hatte; hier war es der blutige Kampf am 18. August um Saint Privat, welcher von Kessel’s Brigade schwere Opfer forderte, für die ihr Führer aber nicht die Verantwortung zu tragen hat, weil sein Verhalten durch Befehle von höherer Stelle vorgeschrieben war. Neben den sonstigen von ihm bekleideten Dienststellungen war ihm durch vielfache Verwendung im Militär-Bildungswesen eine umfassende Thätigkeit zugewiesen, die er mit Geschick und Erfolg ausgeübt hat. Zunächst als Compagnieführer, später als Commandeur der Schulabtheilung (jetzt Unterofficierschule) zu Potsdam, dann als Commandeur des zur Durchführung einer einheitlichen Ausbildung dort alljährlich zusammentretenden Lehr-Infanteriebataillons. Diese Thätigkeit veranlaßte ihn, schriftstellerisch aufzutreten. Zuerst veröffentlichte er „Die Ausbildung des Preußischen Infanteriebataillons im praktischen Dienste“ (3. Auflage, Berlin 1869), eine Schrift, welche bei ihrem Erscheinen Beifall- Militär-Wochenblatt Nr. 52 vom 28. Juni 1882.