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ADB:Kiefhaber, Johann Karl Sigmund

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Artikel „Kiefhaber, Johann Karl Sigmund“ von Edmund von Oefele in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 15 (1882), S. 712–713, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kiefhaber,_Johann_Karl_Sigmund&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 04:05 Uhr UTC)
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Kiefhaber: Johann Karl Sigmund K. wurde am 24. April 1762 zu Nürnberg als Sohn eines reichsstädtischen Beamten geboren, studirte zu Altdorf Jurisprudenz und Geschichte und bekleidete dann einen Verwaltungsposten in seiner Vaterstadt. Nach dem Uebergange derselben an Baiern wurde er im J. 1812 zum ersten Adjuncten des damals eben gebildeten kgl. allgemeinen Reichsarchives, 1815 auch zum Assessor der Ministerialarchivs-Commission ernannt; [713] 1818 erhielt er den Titel eines kgl. wirklichen Rathes. 1829 quieszirt, starb er zu München am 6. März 1837. K. war litterarisch ziemlich fruchtbar: in seiner Nürnberger Lebensperiode pflegte er die dortige Localgeschichte und gab unter Anderem „Nachrichten zur älteren und neueren Geschichte der freien Reichsstadt Nürnberg“, 3 Bde., 1803–1807, heraus; als Archivar beschäftigte er sich fleißig mit Diplomatik, um hierin selbst als Lehrer aufzutreten. Nachdem ihm 1822 die philosophische Facultät der Universität Erlangen das Doctordiplom ertheilt hatte, trug er zunächst (1823) „Registraturwissenschaft“ für die Praktikanten des Reichsarchivs vor, 1826 aber wurde er Honorarprofessor für Diplomatik und historische Hülfswissenschaften an der Münchener Universität. Seine Antrittsrede (gedruckt 1827) versuchte den Nachweis, Diplomatik sei keineswegs nur eine historische Hülfswissenschaft, sondern sie übe Einfluß auf das ganze Gebiet der Wissenschaften und selbst der Künste.

Neuer Nekrolog der Deutschen, 1837, Thl. I, S. 332–338.