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ADB:Langenbeck, Bernhard von

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Artikel „Langenbeck, Bernhard von“ von H. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 51 (1906), S. 581, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Langenbeck,_Bernhard_von&oldid=- (Version vom 24. November 2024, 17:38 Uhr UTC)
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Langenbeck: Bernhard von L., wurde (nach dem Padingbütteler Kirchenbuch) am 8. November 1810 in Padingbüttel geboren als Sohn des Predigers Georg Langenbeck. Nach Beendigung seiner Studien in Göttingen, wo sein Oheim Martin Professor der Anatomie und Chirurgie war (s. A. D. B. XVII, 664), machte er Reisen nach Frankreich und England und habilitirte sich im J. 1836 in Göttingen als Privatdocent für Physiologie, übte gleichzeitig aber auch speciell chirurgische Praxis aus. Bald zum Extraordinarius ernannt, kam er sechs Jahre später nach Kiel als Ordinarius für Chirurgie, und wieder sechs Jahre später, 1848, wurde er nach Berlin berufen als Nachfolger des großen Meisters Dieffenbach. Hier war er bis zum Jahre 1882 thätig. Da zog er sich von seiner akademischen Thätigkeit zurück, siedelte nach Wiesbaden über, wo er am 29. September 1887 starb. Langenbeck’s Wirksamkeit ist eine außerordentlich intensive gewesen. Als Lehrer fesselte er große Scharen von Zuhörern durch die logische Begründung seiner Darlegungen und durch die reiche Erfahrung, als Operateur war er glänzend, sicher und schnell, als Arzt zeigte er im Verkehr mit den Kranken eine ungemeine Güte, Herzlichkeit und Geduld. Eine große Reihe von Methoden, die bis auf den heutigen Tag viel Anwendung finden, tragen seinen Namen, der subperiostalen und subsynovialen Gelenkresection hat er in Deutschland ein Feld erobert. Mancher anderen Operation, wie z. B. der Urenoplastik, hat er erst die Form gegeben, die sie zu einer leistungsfähigen, so leistungsfähigen machte, daß sie überall verwendet wird. Auch auf die Kriegschirurgie war er von großem Einfluß, hatte er doch in vier Feldzügen (1848, 1864, 1866, 1870) als preußischer Generalarzt reiche Gelegenheit, zahlreiche Erfahrungen zu sammeln. L. war aber weit entfernt davon, bloß ein Meister der Technik zu sein, im Gegentheil, strengste Wissenschaftlichkeit, tiefes Eindringen in die wissenschaftlichen Probleme zeichnete ihn aus. L. war der erste Präsident der deutschen Gesellschaft für Chirurgie und blieb dies viele Jahre.

Vgl. v. Bergmann, Zur Erinnerung an B. v. Langenbeck, 1888.
H.