ADB:Matthaei, Karl Christian
[WS 1] Werth als Schriftsteller und Arzt, nebst einigen die Erregungstheorie betreffenden Untersuchungen“, 1802, eine wahrhaft vernichtende Kritik dieser Theorie und ihres Urhebers, dessen ganze Leistung, wie M. erklärt, darauf beruhte, daß er den Brownianismus mit chemischen und naturphilosophischen Phrasen aufgeputzt hatte. – Als Epidemiologe hat M. in seiner „Untersuchung über das gelbe Fieber“, 2 Bde., 1827, ein Meisterstück von Seuchengeschichte geliefert; die Schrift ist eine Bearbeitung der von der Regierung des Herzogthums Oldenburg 1822 gestellten Preisfrage und ist dann auch 1826 von der Facultät in Berlin mit dem Preise gekrönt worden. – Außerdem hat M. nach seiner Habilitation eine vortreffliche Arbeit „Ueber die epidemische Ruhr“, 1797 und eine Reihe kleinerer, die praktische Heilkunde betreffenden Arbeiten, in verschiedenen medicinischen Journalen veröffentlicht.
Matthaei: Karl Christian M., Arzt, ist am 23. November 1770 in Herdingsen bei Göttingen geb. Nach Beendigung seiner medicinischen Studien in Göttingen habilitirte er sich als Arzt in Wunsdorf, 1800 wurde ihm die Stelle des Landphysikus in Hameln übertragen, später wurde er in gleicher Eigenschaft als Brunnenarzt nach Verden versetzt und 1827 zum Medicinalrath und Hofmedicus ernannt. Er starb am 29. November 1847 an Entkräftung. – M. nimmt in zwiefacher Beziehung eine beachtenswerthe Stelle in der Geschichte der Heilkunde ein, als Kritiker und als Epidemiolog. – Anfangs der Erregungstheorie in gemäßigtem Grade zugeneigt, wie aus seinem 1801 erschienenen „Handbuch der von J. Brown zuerst vorgetragenen Erregungstheorie“ hervorgeht, nüchterte er sich, und zwar auf Grund eigener Erfahrungen, sehr bald von dieser Irrlehre aus und lieferte in seiner Schrift „Ueber Anton Röschlaub’s
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ gemeint ist wohl der Arzt Andreas Röschlaub, siehe dort.