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ADB:Meyer zum Pfeil, Adelberg

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Artikel „Meyer, Adelberg (Adelbert), zum Pfeil“ von August Bernoulli in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 21 (1885), S. 555, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Meyer_zum_Pfeil,_Adelberg&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 00:35 Uhr UTC)
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Band 21 (1885), S. 555 (Quelle).
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Meyer: Adelberg (Adelbert) M., zum Pfeil, aus einem alten Baeler Geschlechte entsprossen, ist unter den Bürgermeistern Basels der erste, welcher vom Rath ohne Mitwirkung des Bischofs, des einstigen Stadtherren, erwählt wurde. Vom Jahre 1521 an, wo die Verfassung der Stadt geändert und die bischöfliche Handveste umgestürzt wurde, bekleidete er das Bürgermeisterthum, die höchste Würde der freien Stadt, abwechslungsweise jedes zweite Jahr, bis zu seinem Tode, der am 8. Juni 1548 erfolgte. In die ersten Jahre seiner Regierungszeit fielen für Basel die Anfänge der Reformationsbewegung. Persönlich ein Anhänger der neuen Lehre, war er in seiner amtlichen Stellung stets darauf bedacht, zwischen den erregten Parteien zu vermitteln und beiden Theilen gerecht zu werden. Solchen Bemühungen ist es zu danken, daß in Basel, trotz der Erregung der Gemüther, noch eine Reihe von Jahren hindurch beide Parteien freie Religionsübung genossen, bis 1529 eine rohe Gewaltthat, der Bildersturm, den Begriff der Toleranz für lange Zeit aus Basel verbannte. Neben seinen Bemühungen für eine friedliche Lösung der Glaubensfrage, wozu er durch seine amtliche Stellung berufen war, erwarb er sich auch namhafte Verdienste um die Förderung vaterländischer Geschichtskunde. Eine werthvolle Sammlung von Notizen aus Basels älterer Geschichte, von seiner Hand 1543 geschrieben, wird noch jetzt im Basler Kirchenarchiv aufbewahrt. Noch wichtiger aber sind die Abschriften älterer Basler Chroniken, die er auf seine Kosten für sich und seine Nachkommen fertigen ließ, und von welchen das Meiste, in einem Bande vereinigt, auf der öffentlichen Bibliothek sich befindet. Mehrere wichtige Geschichtsquellen des 15. Jahrhunderts, wie die Denkwürdigkeiten Heumann’s von Offenburg, oder wie die Chronik Heinrich’s von Beinheim, sind uns einzig durch ihn erhalten.