Zum Inhalt springen

ADB:Münchhausen, Otto Freiherr von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Münchhausen, Otto Freiherr von“ von Carl Leisewitz in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 23 (1886), S. 7–8, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:M%C3%BCnchhausen,_Otto_Freiherr_von&oldid=- (Version vom 30. November 2024, 21:05 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 23 (1886), S. 7–8 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Otto von Münchhausen (Botaniker) in der Wikipedia
Otto von Münchhausen in Wikidata
GND-Nummer 100037461
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|23|7|8|Münchhausen, Otto Freiherr von|Carl Leisewitz|ADB:Münchhausen, Otto Freiherr von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=100037461}}    

Münchhausen: Otto Freiherr von M., hannoverscher Landdrost zu Harburg, Gutsherr zu Schwöbber (bei Hameln a. d. Weser) und landwirthschaftlicher Schriftsteller, † 1774. Er war der älteste, 1716 geborene Sohn des Freiherrn Joh. F. v. M. auf Voldagsen, wurde daselbst durch eine vorzügliche Erziehung auf den Besuch höherer Schulen vorbereitet, um sich demnächst durch das Studium an der Universität Göttingen für den höheren Verwaltungsdienst auszubilden. Hier beschränkte er jedoch seine Studien nicht lediglich auf die Erfordernisse der Berufsbildung, sondern wandte sich auch mit Erfolg speciellen naturwissenschaftlichen und mathematischen Wissensgebieten zu. Durch Umstände gezwungen trat er im 25. Lebensjahre vorerst den Besitz des Stammgutes Schwöbber an und entwickelte dort ebenso große Intelligenz wie Energie in allen wichtigeren Aufgaben der Landwirthschaft. Nachdem er indeß seine Obliegenheiten dort zum befriedigenden Abschluß gebracht und sich wieder dem Staatsdienste zugewandt hatte, rückte er bald bis zum Amte des Landdrostes vor und wurde als solcher zunächst mit der Verwaltung des Amtes Steierberg betraut. Später in gleicher Eigenschaft nach Harburg versetzt, entfaltete er dort ein recht segensreiches Wirken, indem er sich der Pflege der öffentlichen, insbesondere der Landesculturinteressen mit großer Umsicht und Uneigennützigkeit widmete. Auch stellte er sich daselbst die Aufgabe, wichtige Fragen über die Mittel zur Hebung der landwirthschaftlichen Zustände im nordwestlichen Deutschland nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten zu erörtern, und so wurde er im damaligen Kurfürstenthum Hannover der Erste, welcher auf diesem Gebiete in solcher Weise Anregung zu geben und Aufklärung zu verbreiten suchte. Durch die Herausgabe seines in der Periode von 1764 bis 1773 verfaßten sechsbändigen Werkes: „Der Hausvater“, worin er einen reichen Schatz von gediegenen Kenntnissen und Lebensweisheit, wie von land- und volkswirtschaftlichen Erfahrungen niederlegte, hatte er sich einen weit über die Grenzen seines engeren Vaterlandes verbreiteten Ruf und für seine Heimath großes Verdienst erworben.

[8] Vgl. Festschrift zur Säkularfeier der kgl. Landwirthschafts-Gesellschaft zu Celle, I. Abth. 1864, und Lengerke, Landw. Conversationslexikon.