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ADB:Platen, Gottlieb Wilhelm Graf von

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Artikel „Platen, Gottlieb Wilhelm v.“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 26 (1888), S. 256–257, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Platen,_Gottlieb_Wilhelm_Graf_von&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 06:50 Uhr UTC)
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Platen: Gottlieb Wilhelm Christian v. P., „der tolle P.“, preußischer Generalmajor, am 15. April 1765 auf dem Gute Krimwitz auf Rügen geboren, erwarb schon 1807 als Rittmeister im Dragonerregiment v. Auer für Auszeichnung bei einem Angriff auf französische Kürassiere in der Schlacht bei Heilsberg den Orden pour le mérite, ward 1810 wegen einer Duellangelegenheit zu den Lithauischen Dragonern versetzt, an deren Spitze er, damals noch Major, den ersten Theil des Krieges von 1813 mitmachte. Zu York’s Corps gehörend, erwarb er sich dessen Achtung und Zuneigung bald durch tolles Wagen und rücksichtsloses Draufgehen; namentlich die Tage von Möckern (5. April), Groß-Görschen (2. Mai), Königswartha-Weißig (19. Mai) gaben ihm Gelegenheit, von diesen Eigenschaften Zeugniß abzulegen. Nach dem Waffenstillstande mußte er das Regiment an den eigentlichen Commandeur abgeben; für Auszeichnung in der Schlacht an der Katzbach erhielt er das Eiserne Kreuz 1. Classe, die 2. hatte er schon bei Möckern sich verdient. Im folgenden Jahre gerieth er zu Reims, wo er sich zur Heilung einer Wunde aufhielt, in Gefangenschaft und konnte am Feldzuge nicht bis zum Ende theil nehmen. Für den Friedensdienst weniger geeignet wie für das Feld und nicht zum Regimentscommandeur befördert, [257] ward er am 2. Januar 1816 auf sein Ansuchen als Generalmajor pensionirt; am 20. Februar 1819 starb er auf einem Balle am Schlage. Die vielen in Geschichtswerken aller Art über P. und sein originelles Wesen enthaltenen Berichte und Anecdoten sind im 6. Beihefte zum Militär-Wochenblatte für 1882 durch eine Lebensskizze richtig gestellt, welche übrigens seine Persönlichkeit als durch die Bezeichnung „der tolle P.“ durchaus richtig gekennzeichnet schildert, das nächstfolgende Heft giebt eine Ergänzung zu einem der erzählten Vorgänge.