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ADB:Schaffgotsch, Christoph Leopold Graf von

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Artikel „Schaffgotsch, Christoph Leopold, Freiherr von“ von Julius Krebs in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 30 (1890), S. 541, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schaffgotsch,_Christoph_Leopold_Graf_von&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 13:25 Uhr UTC)
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Schaffgotsch: Christoph Leopold, Freiherr v. S., geboren am 8. April 1623 zu Trachenberg, † am 30. Juni 1703 zu Breslau, ein Sohn des zu Regensburg enthaupteten Hans Ulrich S., wurde nach seinem Uebertritt zur alten Kirche von den Jesuiten zu Olmütz erzogen und trat am 5. August 1641 wieder in den Besitz der bei der Verhaftung seines Vaters vom kaiserlichen Fiscus eingezogenen Herrschaft Greiffenstein. Nachdem er seine Studien in Ingolstadt beendet, begab er sich in kaiserliche Kriegsdienste und zeichnete sich 1647 in Eger aus, „wo er als einziger kaiserlicher Hauptmann die Kapitulation mit den Schweden nicht unterzeichnen wollte“. Im J. 1649 ernannte ihn Ferdinand III. zum ersten Oberamtsrath in Schlesien, am 9. November führte ihn sein Oheim Georg Rudolf v. Liegnitz in sein Amt ein, im folgenden Jahre erhielt er die Herrschaft Kynast zurück, und 1651 übertrug ihm der Kaiser das von seiner Familie seit alten Zeiten innegehabte Erbhofmeister- und Erbhofrichteramt in den Fürstenthümern Schweidnitz-Jauer. 1654 nahm er im Auftrage des Kaisers die Huldigung für den Fürsten von Auersberg in dem diesem verliehenen Fürstenthume Münsterberg vor, 1662 erhielt er das ungarische Indigenat und Baronat, 1665 ward er Präsident der schlesischen Kammer und Landeshauptmann von Schweidnitz-Jauer, 1672 Oberlandeshauptmann von Schlesien. Viermal, 1667, 1668, „wobei er den Michael Wisnowiesky auf den Thron befördert“, 1670 und 1674 ging er als kaiserlicher Gesandter nach Polen. Beim Aussterben der Piasten übernahm er die Fürstenthümer Brieg, Liegnitz und Wohlau für den Kaiser, wurde 1683 dem Polenkönige Johann Sobiesky als kaiserlicher Bevollmächtigter entgegengeschickt und wohnte dem Entsatze von Wien bei. 1694 legte ihm Kaiser Leopold zu Wien in schmeichelhaftester Weise persönlich den Orden des goldenen Vließes an. Er war geistig regsam und nicht ohne Sinn für gemeinnützige Interessen; von ihm rührt der 1668 begonnene Bau der Capelle auf der Schneekoppe her. Papst Innocenz XI. schätzte ihn hoch, und er stand mit den Cardinälen Spada, Barberini, Santa-Croce u. a. in lebhaftem Briefwechsel. Von 1656–1693 war er mit Agnes Freiin v. Rackwitz, einer verwittweten Gräfin Promnitz, vermählt.

Nach Thomas[WS 1] (Hans Ulrich Schaffgotsch, Hirschberg 1829) und nach Angaben des Warmbrunner Archivs.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Johann George Thomas