Zum Inhalt springen

ADB:Schmidt, Christoph von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Schmidt, Christoph von“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 31 (1890), S. 716, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schmidt,_Christoph_von&oldid=- (Version vom 14. November 2024, 18:13 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Schmidt, Benedikt
Band 31 (1890), S. 716 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Christoph von Schmidt (General) in der Wikipedia
Christoph von Schmidt in Wikidata
GND-Nummer 117644153
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|31|716|716|Schmidt, Christoph von|Bernhard von Poten|ADB:Schmidt, Christoph von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117644153}}    

Schmidt: Christoph v. S., preußischer General der Infanterie, am 26. Juli 1809 zu Königsberg i. Pr. geboren, nach dem während des Feldzuges von 1812 in Rußland erfolgten Tode seines Vaters, welcher Hauptmann der Artillerie war, im Cadettencorps erzogen, trat am 5. April 1826 als Portepeefähnrich beim 4. Infanterieregiment in das Heer und ward im folgenden Jahre Officier. Mehrfache Verwendung als Adjutant verschaffte ihm eine genaue Kenntniß der Ersatz- und Landwehrverhältnisse, im Laufe seines Dienstlebens ward von derselben mehrfach in größeren Verhältnissen Gebrauch gemacht, so 1860, wo er den Vorsitz in einer zum Zweck der Ausarbeitung einer Dienstanweisung für die Landwehrbezirkscommandos berufenen Commission zu führen hatte, und 1868, wo ihm die gleiche Stellung bei der Prüfung der für den Norddeutschen Bund zu erlassenden Ersatzinstruction übertragen ward, und 1866 bis 1870, wo er in Cassel die Ergänzungs- und Landwehrverhältnisse im Bereiche des XI. Armeecorps zu regeln hatte. Den Feldzug von 1866 machte er als Commandeur der 16. Infanteriebrigade (IV. Armeecorps) bei der Armee des Prinzen Friedrich Karl in Böhmen mit; in den Krieg von 1870/71 zog er als Commandeur der zum V. Armeecorps gehörenden 10. Division. In jenem Feldzuge focht er bei Liebenau, Münchengrätz, Königgrätz und Blumenau; in letzterem Kriege übernahm er bei Weißenburg an des verwundeten Corpscommandeurs, General v. Kirchbach, Stelle den Befehl des V. Armeecorps; zwei Tage später leitete er durch die Einnahme der Stadt Wörth die nach letzterer benannte Schlacht ein und trug, in der Mitte der Schlachtlinie kämpfend, mit seiner Division das Hauptgewicht des Kampfes; bei Sedan schloß er den eisernen Ring, welcher das französische Heer umklammerte, eine seiner Brigaden erstürmte die Höhe Illy-Floing. Auch vor Paris vollendete er, von Süden kommend und dem IV. Corps die Hand reichend, die Einschließung, sein Hauptquartier ward Versailles, der Hauptkampfestag seiner Division war der 19. Jan. 1871, der Tag der Schlacht von Mont-Valérien. Am 11. October 1873 zum Gouverneur von Metz, am 22. März 1875 zum General der Infanterie ernannt, starb er daselbst am 11. November 1876.

Militär-Wochenblatt, Berlin 1876, Nr. 94.