ADB:Schwägrichen, Christian Friedrich
Gustav Kunze (s. A. D. B. XVII, 400) nieder und trat 1852 ganz aus dem öffentlichen akademischen Leben zurück. Ein unheilvoller Sturz von der Treppe führte im 78. Lebensjahre seinen Tod herbei. – Schwägrichen’s Arbeitsfeld in der Botanik waren die Moose. Nachdem er 1799 die beiden ersten Theile von: „Topographiae botanicae et entomologicae Lipsiensis specimen“ veröffentlicht hatte, denen 1806 ein letzter Theil, die inzwischen neu gefundenen Pflanzen enthaltend, gefolgt war, widmete er sich ganz seinen Lieblingsgewächsen. 1801 gab er die von Joh. Hedwig hinterlassenen Beschreibungen der Laubmoose heraus und ließ von 1811–14 als Fortsetzung derselben 3 Supplemente erscheinen, die in 6 Bänden mit 300 colorirten Tafeln herauskamen. Außerdem unternahm er 1830 in der von C. L. Willdenow besorgten vierten Ausgabe der Linné’schen „Species plantarum“ die Fortsetzung der Bearbeitung der Moose und schrieb selbständig eine Synopsis der Lebermoose: „Historiae Muscorum hepaticorum prodromus“, die 1814 mit 1 color. Tafel erschienen ist. Einzelbeschreibungen von Lebermoosen aus Schwägrichen’s Feder enthalten die Jahrgänge 1839, 40, 44 und 45 der Zeitschrift Linnaea.
Schwägrichen: Christian Friedrich S., Botaniker, geboren zu Leipzig am 16. September 1775, † ebendaselbst am 2. Mai 1853. Einer Leipziger Kaufmannsfamilie entstammend, deren letztes Mitglied er war, genoß S. seine Schul- und Universitätsbildung in seiner Vaterstadt, wurde dort 1799 Magister, habilitirte sich und promovirte als Dr. med. Bereits 1802 erhielt er die Professur für Naturgeschichte, 1806 die für Botanik und wurde 1819 Beisitzer der medicinischen Facultät. 1837 legte er die Direction des botan. Gartens in die Hände des Pilz- und Farnforschers- Bot. Ztg. 1853. – Pritzel, thes. lit. bot.