ADB:Weikard, Melchior Adam
von Dalberg in Mainz, schied jedoch 1792 bereits wieder aus demselben, um sich als Arzt in Mannheim und zwei Jahre später in Heilbronn niederzulassen und nach vorübergehender abermaliger Function als kais. russ. Leibarzt (bei Paul I. in Petersburg) in sein Vaterland zurückzukehren, wo er fürstlich fuldaischer Geheimrath, Director der Medicinalanstalten wurde und am 25. Juli 1803 starb. W. war ein gelehrter, tüchtiger Praktiker und hat auch viel geschrieben. Ein Theil seiner Schriften bezieht sich auf das Bad Brückenau, ein anderer auf die zu seiner Zeit besonders lebhaft discutirte Brown’sche Lehre, deren eifriger Anhänger W. war, außerdem kommen noch mehrere Autobiographien und Schriften nicht medicinischen Inhalts in Betracht. Die Titel einiger sind: „Gemeinnützige und medicinische Beiträge“ (Frankfurt und Leipzig 1770); „Observationes medicae“ (Frankfurt 1775); „Der philosophische Arzt“ (4 Stücke, Frankfurt 1773–1775; 3. Aufl. 1798); „Vermischte medicinische Schriften“ (3 Stücke, ebenda 1778–80; neue Aufl. 1793); „Entwurf einer einfachen Arzneykunst oder Erläuterung und Bestätigung der Brown’schen Arzneylehre“ (ebenda 1795; 3. Aufl. 1797, ins Italienische, Französische und Spanische übersetzt); „Medicinisch-practisches Handbuch auf Brown’sche Grundsätze und Erfahrungen gegründet“ (3 Theile, Heilbronn 1797; 3. Ausgabe 1801, dreimal ins Italienische übersetzt); „Biographie des Dr. M. A. Weikard von Ihm selbst herausgegeben“ (Berlin und Stettin 1784); „Denkwürdigkeiten aus der Lebensgeschichte des Kaiserlich Russischen Etatsrathes M. A. W. nach seinem Tode zu lesen“ (Frankfurt und Leipzig 1802).
Weikard: Melchior Adam W. (Weickard), Arzt des vorigen Jahrhunderts, wurde am 27. April 1742 zu Römershag im Fuldaischen geboren. Er widmete sich dem Studium der Heilkunde in Würzburg und erlangte hier 1763 die Doctorwürde mit der Inauguraldissertation: „Natura medicatrix, medicus naturae minister“. Er ließ sich darauf in Fulda als Arzt nieder, wurde hier successive fürstlich fuldaischer Hofrath, Leibarzt und ordentlicher Professor der Medicin, bekleidete nebenher die Stelle als Badearzt in Brückenau, legte 1776 diese Aemter nieder, folgte 1784 einem Ruf als Leibarzt der Kaiserin Katharina nach St. Petersburg, wo er 1785 mit dem Titel eines Etatsraths ausgezeichnet wurde, und trat 1791 in den Dienst als Leibarzt des Fürstbischofs- Vgl. Biogr. Lex. VI, 223.