Alterthümer, Geschichten und Sagen der Herzogthümer Bremen und Verden/Kurze Geschichte der Städte

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Zur Erinnerung an Georg Haltermann Alterthümer, Geschichten und Sagen der Herzogthümer Bremen und Verden (1856)
von Friedrich Köster
Volksthümliche Sitten und Gebräuche der Herzogthümer
Inhalt: Stade · Verden · Buxtehude · Bremervörde · Der Flecken Horneburg · Schloß Rotenburg · Schloß Ottersberg · Die Elbinsel Krautsand
[162]
27.
Kurze Geschichte der Städte Stade, Verden, Buxtehude, und Bremervörde, des Fleckens Horneburg, der Schlösser Rotenburg und Ottersberg und der Insel Krautsand.

a. Stade.
(Nach dem Aufsatze des Herrn Pastor Lunecke, in W. Görges Vaterländischen Geschichten und Denkwürdigkeiten der Vorzeit. Jahrgang 2. Braunschweig 1844. Seite 372. ff.)

Ueber das Alter der Stadt Stade ist viel gefabelt worden; allein nach der gewöhnlichen Weise, wie die deutschen Städte im Mittelalter entstanden sind, wird man für das Wahrscheinlichste halten, daß die Burg, welche Graf Siegfried I. 988 hier anlegte, und von welcher der östliche Theil der Stadt noch jetzt den Namen trägt, allmählich immer mehr Ansiedler gelockt hat, sich in ihrem Schutze nieder zu lassen. Jene Burg mag zunächst zur Sicherung gegen die Einfälle der räuberischen Normannen (Askomannen), erbaut sein: ihre günstige Lage aber, an der schiffbaren Schwinge, und nur eine Stunde vom Elbstrome entfernt, mußte sehr bald zahlreiche Einwohner herbeiziehen. Auch der Name der Stadt wird daher am einfachsten abgeleitet von dem Gestade der Elbe, welche, bevor es ordentliche Deiche gab, zur Fluthzeit bis an den hohen Geestrücken, auf welchem Stade liegt, sich ergießen konnte. Die Grafen von Stade, als Gründer der Burg, besaßen auch Ditmarschen in Holstein, also beide Gestade der Elbe (utriusque ripae Comites). Gewiß ist, daß schon im zwölften Jahrhunderte die Stadt zwei Pfarrkirchen hatte: St. Wilhadi und Prankratii, drei Capellen: St. Cosmä-Damiani, Nicolai und St. Spiritus, und ein Mönchskloster St. Georg (jetzt das Gymnasium). Im Jahre 1204 erhielt der Ort Stadtrechte, 1279 seine Statuten, und im Laufe des 14ten und 15ten Jahrhunderts war er ein bedeutender Handelsplatz.

[163] Nach dem Aussterben der Grafen von Stade eroberte Heinrich der Löwe die Stadt; und von da an wurde ihr Besitz ein fortwährender Zankapfel zwischen den Sächsischen Herzogen und den Erzbischöfen von Bremen. 1202 entrissen die Söhne des Löwen sie dem Erzbischof Hartwig; aber nach 1227 kam ein Vergleich zu Stande, wodurch sie dem Erzstifte dauernd beigelegt wurde. Die Bürgerschaft benutzte solche Fehden klüglich, um immer größere Privilegien bald von den Herzögen und Erzbischöfen, bald auch von den Kaisern zu erlangen; z. B. die Zollfreiheit, das Stapelrecht über alle auf der Elbe beladen vorbeisegelnden Schiffe, und den s. g. Ruderzoll. Stade wurde damals ein Mitglied der Hansa, und leistete deßhalb dem Erzbischofe nur bedingte Huldigung: so oft die Erzbischöfe die Stadt betraten, oder ihre Beamten zur Haltung des Botding’s schickten (eines Landgerichts, welches seit 1300 am Bischofshofe auf drei großen Steinen unter freiem Himmel gehalten wurde), mußte vom Rathe ein Geleitsbrief nachgesucht werden. Jedoch allmählich sank der Handel von Stade, je mehr das benachbarte Hamburg aufblühte; es kam so weit, daß im sechszehnten Jahrhundert, zur Ersparung der Kosten, Stade und Buxtehude nur abwechselnd den Hansatag beschickten. Auch Pest und häufige Ueberschwemmungen brachten um jene Zeit die Stadt in große Drangsale; woraus die vielen Brüderschaften (St. Antonii, der Schiffer und Kaufleute u. s. w.) zur Unterstützung von Hülfsbedürftigen hervorgegangen sind, welche noch jetzt alljährlich gegen 1000 Thaler zu wohlthätigen Zwecken vertheilen.

Um 1540 nahm Stade, woselbst schon 1521 Joh. Hollmann die reine Lehre gepredigt hatte, den lutherischen Lehrbegriff und Gottesdienst an; auch aus Widerwillen gegen die verschwenderische Regierung des Erzbischofs Christoph: jedoch fand, unter den Kriegsläuften der Zeit, der Katholicismus noch mehrmals wiederum Eingang; zum letzten Male durch das Restitutions-Edict von 1629. Weil aber die Stadt sich selbst reformirt hatte, ist ihr von jeher eine gewisse kirchliche Selbstständigkeit geblieben. Am Ende des 16ten Jahrhunderts gewann Stade viel durch Ansiedelung [164] einer englischen Handelsgesellschaft (der s. g. Adventurer), und einer wallonischen (französisch redenden) Gemeinde, welche beide durch die Grausamkeiten des Herzogs Alba aus den Niederlanden vertrieben waren; allein um 1620 übersiedelten sie nach dem größern Hamburg.

Harte Schläge trafen die Stadt im Laufe des siebzehnten Jahrhunderts. Zuerst während des dreißigjährigen Krieges. Am 2. Novbr. 1619 wurde sie vom Könige von Dänemark, Christian IV. eingenommen, und nach dessen Niederlage bei Luther am Barenberge von Tilly 1627 ein halbes Jahr lang belagert; worauf der General Morgan sie übergeben mußte. Der schöne Thurm der St. Wilhadi-Kirche wurde 1623, wie schon früher 1511, durch einen Wetterstrahl zerstört. Dann wütheten in ihr wechselsweise die Pest und die Pappenheimschen Kriegesschaaren; bis letztere im Jahre 1632, durch die Erfolge Gustav Adolphs von Schweden gedrängt, sich wieder entfernten. 1645 wurde sie von dem Schwedischen General, Grafen Königsmarck, überfallen und erobert; bei welcher Gelegenheit die Vorstadt an der Schwinge, das Harschenfleth genannt, niederbrannte. Glücklichere Zeiten schienen gekommen, als 1648 durch den Westphälischen Frieden die ganze Provinz der Krone Schweden anheim fiel. Denn nun wurden die bisher erzbischöflichen Regierungsbehörden von Bremervörde nach Stade verlegt, wo sie unter der Leitung des General-Gouverneurs standen; auch eine Justiz-Canzlei eine Rentkammer und ein Consistorium 1652 errichtet. In demselbigen Jahre wurden die Rechte der Stadt durch einen Fundamental-Receß mit der Regierung festgestellt. Ein großes Unglück war die am 26. Mai 1659 auf dem Campe, etwa 10 Minuten von der Stadt, entstandene Feuersbrunst, welche, von einem heftigen Sturme nach Stade fortgepflanzt, binnen wenigen Stunden fast drei Viertel der Stadt (700 Häuser, darunter vier Kirchen und das Rathhaus) in Asche legte. Auf Veranlassung dieses Ereignisses ist bis in den Anfang des gegenwärtigen Jahrhunderts alljährlich ein Brand-Denktag gefeiert worden. Ein neues Ungemach führte bald nachher der Krieg von Dänemark, Lüneburg und Münster gegen Schweden herbei, indem die [165] Lüneburger Stade ein Jahr lang blockirten und es von 1676 bis 1680 behielten, worauf es an Schweden zurück gegeben wurde. Endlich wurde im Jahre 1712, als Carl XII. von Schweden zu Bender saß, die Stadt abermals durch ein heftiges Bombardement der Dänen verwüstet, während auch die Pest 1600 Menschen hinraffte. Aber 1715 kam Stade mit der ganzen Provinz unter Hannoversche Hoheit, und hat sich seit dieser Zeit, unter den Segnungen des Friedens und einer milden Regierung, allmählich erholt und zum Wohlstande aufgeschwungen. Seit 1840 ist durch Anlegung von Chausseen, Einrichtung einer Dampfschifffahrt nach Hamburg, und überhaupt durch die Annehmlichkeiten des Orts der Verkehr ausnehmend belebt, und die Zahl der Einwohner fast auf 8000 gestiegen. 1852 erhielt Stade eine neue Städteordnung.

Die jetzigen Festungswerke wurden 1698 durch die Schweden angelegt (daher die Bastionen noch Schwedische Namen tragen), 1757 verstärkt, 1786 abgetragen und 1814 in ihrer gegenwärtigen Gestalt hergestellt. Von den Thoren führen zwei in die Geest, zwei in die Marsch. Eingetheilt wird die Stadt in vier Quartiere, das Sand-, Berg-, Bäcker- und Wasser-Quartier. Außer den Behörden und der Garnison, besitzt sie ein blühendes Gymnasium, ein Schullehrer-Seminar, und eine jetzt neu organisirte Bürger- und Volks-Schule. In der großen Strafanstalt befinden sich fortwährend etwa 200 Gefangene[1].


b. Verden.

Die Geschichte der Stadt Verden reicht in die dunkelen Zeiten hinauf, in welchen unsere Vorfahren noch heidnische Götter verehrten, und die römischen Kaiser eine dauernde Herrschaft in Deutschland zu gründen vergebens [166] versuchten. Denn schon der griechische Erdbeschreiber Ptolemäus, welcher um das Jahr 130 nach Christus schrieb, erwähnt den Ort unter dem Namen Tuliphurdium[2], der sich im Laufe der Zeit in Fardi, Ferdi, Verda und Verden umänderte und ohne Zweifel der Lage des Ortes seinen Ursprung verdankt. Damals war es ein offener, längs der Aller sich hinziehender Ort, dessen Bewohner zu dem großen, biedern und tapfern Volke der Chauken gehörten und, mehr den Frieden als den Krieg liebend, theils vom Fischfange, theils von der Viehzucht und dem Ackerbau lebten.

Eine größere Bedeutung erhielt der Ort, als sich die Chauken im Anfange des vierten Jahrhunderts dem starken Bunde der Sachsen anschlossen, an deren Raub- und Eroberungszügen zu Lande und zur See theilnahmen und mit den Franken in stets sich erneuernde blutige und verheerende Kämpfe geriethen, welche sie so lange fortsetzten, bis endlich Karl der Große im Jahre 772 auf dem Reichstage zu Worms den großen, entscheidenden Nationalkrieg beschloß, in welchem zwei und dreißig Jahre lang die Sachsen für ihre heimischen Götter und ihre Freiheit, die Franken für das Christenthum und ihre Weltherrschaft eben so tapfer, als hartnäckig kämpften. Acht Jahre hatte der Krieg schon gedauert, ohne daß Carl auf seine Eroberungen auch nur in Westphalen mit Sicherheit rechnen konnte, als er im Jahre 780, gestützt auf das Bündniß mit den Thüringern, einen Feldzug an der Elbe unternahm, im Herbste ein Winterlager am Einflusse der Ohre in die Elbe bezog und dadurch einen Theil der sächsischen Ostphalen nicht nur zur Unterwürfigkeit, sondern auch durch die Taufe zur Annahme des Christenthumes zwang. Daraus entsprang eine Missionsanstalt und ein neues Bisthum, dessen erster Bischof Patto anfangs seinen Sitz in Kuhfeld in der Nähe der jetzigen Stadt Salzwedel hatte, [167] dann aber der größeren Sicherheit wegen im Jahre 785 in das damals schon blühende Bardowiek verlegte. Indessen bestimmte Karl der Große zehn Jahre später Verden zum bleibenden Bischofssitze, nachdem er im Feldzuge vom Jahre 782 an diesem Orte über die Weser und Aller vorgedrungen war und in dessen Nähe nach der volligen Eroberung des Gaues Sturmi 4500 Eingeborene zur Strafe für den verrätherischen Abfall ihrer Anführer und die schändliche Ermordung wehrloser Christen, ohne Schonung hatte hinrichten lassen. Zwar vereinigten sich die Sachsen, über die beispiellose Strenge des Königs zur glühendsten Rache entflammt, auf’s Neue zum Kampfe; doch mußten sie, so muthig und entschlossen sie auch Widerstand leisteten, endlich dem siegreichen und überlegenen Feinde weichen und sich im Jahre 803 in den Friedensverhandlungen zu Selze zur fränkischen Heerfolge, zur unbedingten Annahme des Christenthums und zur Entrichtung des Zehnten von allen Viehheerden und allen Früchten des Feldes an die Kirche bequemen.

Mit der allmählichen Verbreitung des Christenthums gewann auch Verden immer mehr an Bedeutsamkeit und Ansehen in der Umgegend. Die Ansiedelung des Bischofs und seiner Gehülfen erfolgte indessen nicht in dem damaligen Verden selbst, sondern einige hundert Schritte südlich von demselben, wo die Geistlichen die erste unvollkommene Domkirche und daneben für ihren gemeinschaftlichen Aufenthalt ein Kloster erbauten. Aus der ferneren Ausbildung dieser Ansiedelung theils durch Schutz suchende Fremde, theils durch Untergebene des Bischofs und der Geistlichkeit entstand in der Nähe des Doms eine Capitelstadt, (villa episcopalis), aus welcher sodann die Süderstadt hervorgegangen ist, während sich nördlich von derselben ein Verein von Freien zusammenzog und die Norderstadt bildete, welche ihre Unabhängigkeit von der geistlichen Herrschaft das ganze Mittelalter hindurch behauptete. So zerfiel schon frühzeitig der Ort, in zwei wesentlich verschiedene Bestandtheile, deren Unterschiede in Betreff mancher Rechte und bürgerlichen Verhältnisse noch bis auf den heutigen Tag fortbestehen.

[168] Da die erste Domkirche der immer mehr an Mitgliedern wachsenden Gemeinde einen zu beschränkten Raum darbot und ihres leichten Baues wegen allmählich sehr in Verfall gerieth; so ließ der Bischof Amelung um das Jahr 960 einen neuen, der Jungfrau Maria und der heiligen Cäcilie geweihten Dom aus Holz bauen, von dem ältere Schriftsteller rühmen, daß er sich durch Größe und Pracht ausgezeichnet habe. Gleichwohl sah sich schon im Jahre 1028 der Bischof Wigger genöthigt, einen Neubau zu beginnen, welcher durch die größere Anlage und Herbeischaffung dauerhafter Baumaterialien nur langsam gefördert und selbst durch die unruhigen Bewegungen jener Zeiten oft unterbrochen, erst nach 160 Jahren unter dem Bischofe Tammo vollendet ward. Während die Bischöfe ihre Aufmerksamkeit auf die kirchlichen Angelegenheiten, die Gründung neuer Klöster in ihrem Sprengel und die Hebung ihrer Residenz, der Süderstadt, vorzüglich richteten, begünstigten mehrere Kaiser, besonders Lothar von Sachsen, die Norderstadt so sehr, daß sich diese im Jahre 1210 mit Mauern umgeben und durch Thore von der Süderstadt absondern konnte. Darauf erhielt sie vom Bischof Gerhard I., einem gebornen Grafen von Hoya, im Jahre 1259 die Bestätigung der Stadtrechte, sowie des Befestigungsrechts. Seitdem stieg die junge Stadt im raschen Aufblühen zu Macht und Ansehen empor. Schon Gerhard’s Nachfolger, der Bischof Conrad I. mußte es sich gefallen lassen, daß sie, als er mit seinen Brüdern, den Herzögen Albrecht und Johann von Braunschweig-Lüneburg, das Erzbisthum Bremen überfallen wollte, den dazu bestimmten Kriegsknechten den Durchmarsch verweigerte und dieselben zwang, zu ihrem Bedarf eine eigene Brücke über die Aller zu erbauen. Auf gleiche Weise behauptete die Stadt, im Vertrauen auf ihre Stärke, gegen den Willen des Bischofs, eine völlige Neutralität, als die Bremer am 22. October 1281 die Süderstadt eroberten und mit dem Dome niederbrannten.

Unter solchen Umständen durfte die Stadt es wagen, ohne bei dem Bischofe Anstoß zu erregen, im Jahre 1330 sich selbst nach eigenem Belieben Statuten zu entwerfen, [169] welche nicht nur ein Bild ihrer inneren unabhängigen Macht darstellen, sondern auch in Verbindung mit den Statuten der Stadt Bremen die Grundlage der späteren Stadtverfassung ausmachen. Je mehr nun die Macht der Bischöfe in dem ungleichen Kampfe mit den benachbarten Herzögen geschwächt wurde, desto lebhafter trat in der Norderstadt das Streben nach der Reichsfreiheit hervor. Die förmliche Anerkennung derselben fand sie indessen erst, als nach der Absetzung des Kaisers Wenzel der zum Gegenkönige gewählte Pfalzgraf Ruprecht in einer Urkunde vom 15. December 1405 den Magistrat und die Bürger ausdrücklich „seine und des heiligen römischen Reiches Getreue“ nannte. Seit dieser Zeit übte die Norderstadt unbehindert die Rechte einer Reichsstadt aus und ging selbst gegen ihren Bischof Bündnisse mit den braunschweigischen Herzögen ein. Aber gerade in diesem Zwiespalte mit den Bischöfen lag auch der erste Grund ihres Sinkens, da, während einerseits der Stadt aus den Beiträgen zu den Reichs- und Kriegssteuern schwere, kaum zu erschwingende Lasten erwuchsen, andererseits häufiger als früher Prinzen aus mächtigen Häusern zu Bischöfen gewählt wurden, welche überdies nicht selten mehrere Bischofsstellen vereinigten. Im Jahre 1521 stand neben dem Bisthume die Stadt zwar noch als reichsfrei auf der Reichsmatrikel; allein der Anschlag für dieselbe war so hoch, daß sie sich genöthigt sah, sich selbst zu eximiren. Da dessenungeachtet eine strengere Verfügung des Reichsabschiedes von 1541 die Stadt unter Androhung der kaiserlichen und des heiligen Reiches Acht zur Zahlung ihres Beitrags herbeizog, so entstand hieraus seit dem Jahre 1548 ein nie zu Ende gekommener Excutions-Proceß, wobei die Bischöfe die Stadt vertraten. So kam es, daß die letztere mehr und mehr gegen die Bischöfe zurücktreten mußte. In der That nahm sie auch bald bereitwillig an den bischöflichen Fehden, sowie an dem verdenschen Landtage und an der Besetzung des Hofgerichtes Theil und leistete dadurch von selbst auf ihre Selbstständigkeit Verzicht, bis sie endlich im Jahre 1630 dem Bischofe die verlangte förmliche Huldigung nicht länger mehr verweigerte.

[170] So hart der Druck auch war, mit dem der langsam zehrende Rechtsstreit wegen der Exemtion den Rath und die Bürgerschaft belastete, so litt die Stadt doch noch größere Verluste durch die Kriegsereignisse und die damit verbundenen Erpressungen während der langjährigen und gewissenlosen Regierung Christophs, eines braunschweig-wolfenbüttelschen Prinzen, welcher Erzbischof von Bremen und zugleich Administrator des Stiftes Verden war. Zwar ging die bekannte hildesheimische Stiftsfehde, ungeachtet die einzige entscheidende Schlacht derselben auf dem Gebiete des Stifts Verden geliefert wurde, ohne unmittelbare Nachtheile für die Stadt vorüber; desto härter wurde sie aber betroffen, als im Jahre 1544 der Kriegsoberst Christoph von Wrisberg in Verbindung mit dem Parteigänger Johann Rhode, welche beide im Dienste des Herzogs Heinrich des Jüngern von Wolfenbüttel standen, mit ihren wilden Kriegerschaaren in das Stift einfielen, und Johann Rhode in den ersten Tagen des Monats August sich mit einer Abtheilung seiner Truppen vor der Stadt lagerte. Nach einem vom Dom-Capitel und dem Magistrate mit den Befehlshabern abgeschlossenen Vertrage mußten die Einwohner sich nicht nur zu bedeutenden Lieferungen an Lebensmitteln verstehen, sondern sich auch verpflichten, die Söldlinge auf acht Tage in’s Quartier zu nehmen und während der Zeit vollauf zu beköstigen.

Aehnliche kriegerische Auftritte erneuerten sich, als nach der Schlacht bei Drakenburg an der Weser im Mai 1547 Christophs Lande in die Hände der Protestanten fielen. Zuerst rückte der Graf Christoph von Oldenburg mit zwei Regimentern Fußvolk und einigen hundert Reitern über Verden vor, den bald darauf der Graf Albrecht von Mansfeld mit der Hauptmacht folgte und sofort vom Stifte durch eine Schatzung der Landleute 8000 Thaler und durch Abhandlung von der Stadt 800 Goldgulden, sowie vom Dom-Capitel 500 Goldgulden erpreßte. Ungeachtet ein Waffenstillstand, der bis Ostern 1548 dauern sollte, abgeschlossen wurde, erschien doch Mansfeld an der Spitze von 1500 Kriegsknechten von Achim her vor der Stadt Verden und forderte dieselbe zur Uebergabe auf. Da die Bürger [171] sie ihm aber kühn verweigerten, zog er sich unter heftigen Drohungen nach dem Dorfe Walle zurück und ließ Geschütze von Rotenburg herbeischaffen. Am folgenden Tage traten indessen Gesandte der Stadt Bremen und des Grafen Christoph von Oldenburg als Vermittler auf und bewirkten durch ihr Zureden vorläufig eine Einstellung aller Feindseligkeiten bis zum nächsten Mittage. Mansfeld hoffte jetzt um so leichter die Verdener in sorgloser Sicherheit zu überraschen und rückte wortbrüchig in der finstern Nacht gegen die Süderstadt. Vier Geschütze zerschmetterten das mit Mist und Sand verschüttete und ausgefüllte Thor, und seine Kriegsknechte erstiegen unterdeß die Wälle; er fand jedoch unerwartet so tapfere Gegenwehr, daß er sogar auf dem eiligen Rückzuge seine Geschütze im Stiche ließ, welche er erst wieder an sich zog, als er sah, daß sich die Verdener ausschließlich auf die Vertheidigung ihrer Mauern beschränkten.

Nach diesen trüben Vorgängen und so manchem harten Drucke von Seiten des verschwenderischen Landesherrn erscheint die Einführung der Reformation während der Jahre 1558 bis 1568 um so mehr als ein heiterer Lichtpunkt in der Geschichte der Stadt, da durch dieselbe glücklichere Verhältnisse, wenn auch erst in späterer Zeit, herbeigeführt wurden. Die nächste, für die Stadt segensreiche Folge der Reformation war die Stiftung der jetzt noch blühenden Domschule durch den trefflichen Bischof Eberhard von Hollen im Jahre 1578, welcher dieselbe nach den Worten der Fundations-Urkunde dazu bestimmte, „daß die Jugend in wahrer Gottesfurcht, guter Zucht und Disciplin, und dann sonderlich in lateinischer und griechischer Sprache auferzogen und präparirt werde, damit sie künftig der Kirche und weltlichem Regimente dienstlich und nützlich sein möge.“ Anfangs in dem am Dom gelegenen Schlafhause, dann auf dem Gewölbe des Kreuzganges eingerichtet und mit tüchtigen Lehrern versehen, erhielt sie gleich in den ersten Zeiten nach der Stiftung einen ausgebreiteten Ruf. Doch war leider für die so glücklich und schnell aufblühende Anstalt eine im Jahre 1610 wüthende Pest, an der über 4000 Menschen in der Stadt und [172] Umgegend gestorben sein sollen, nicht ohne nachtheilige Folgen, welche wenige Jahre später durch den verderblichen dreißigjährigen Krieg noch vermehrt wurden und lange Zeit um so fühlbarer blieben, als die Stadt unter dem Drucke dieses Krieges durch Durchmärsche, Einquartierungen, Contributionen und Verheerungen befreundeter, wie feindlicher Heere gänzlich verarmte. Im Jahre 1625 kam der Dänenkönig Christian IV. als Oberster des niedersächsischen Kreises am 27. Juni nach Verden und musterte am folgenden Tage einen Theil seiner Truppen auf der Hammehaide, worauf er sein Hauptquartier nach Nienburg verlegte. Nach der unglücklichen Schlacht bei Lutter am Barenberge besetzte der siegreiche Tilly außer den Flecken Hoya, Rethem, Langwedel und Rotenburg auch die Stadt Verden mit zuverlässigen Schaaren, sah sich aber bald durch Mangel an Sold mit dem übrigen Theile seines ermüdeten und durch Krankheiten geschwächten Heeres zum Rückzuge gezwungen. Nun drang auch der König Christian von Stade her wieder vor und beschoß im Vorbeiziehen am 16. November 1626 Verden. Dennoch vermochte er sich gegen Tilly, der sein Heer mittlerweile durch neue Truppen verstärkt hatte, in Niedersachsen auf die Dauer nicht zu behaupten, und die Kaiserlichen schalteten hier nach wie vor mit Willkühr. Nach dem lübecker Frieden mußte im Stifte der protestantische Bischof Friedrich dem Grafen Franz Wilhelm weichen, und der katholische Gottesdienst wurde überall wieder hergestellt. Am 1. Mai 1630 hielt der neue Bischof mit großer Pracht seinen Einzug in Verden. Die längst vergessenen Reliquien und Heiligenbilder wurden wieder hervorgesucht, die verfallenen Gräber der ersten Bischöfe hergestellt, und der Magistrat, welcher des noch anhängigen Exemtions-Processes wegen sich weigerte, die Schlüssel der Stadt zu überreichen, erhielt die Weisung, daß er im fortgesetzten Weigerungsfalle sogleich aufgelös’t werden würde. Tags darauf huldigten die Stände; es erfolgten dabei zwar sehr allgemein lautende Zusicherungen landesherrlicher Huld; allein schon auf den folgenden 5. Mai wurden alle Geistlichen der Diöcese zu einer Kirchenversammlung eingeladen. Ein Jesuit hielt [173] die Synodalpredigt, sämmtliche Prediger des Landes mußten zur Linken der sitzenden katholischen Geistlichkeit stehen und es mit anhören, wie der Domherr Georg Marschalck das Glaubensbekenntniß ablas, und wie ein freudiger Zuruf auf die Worte des Bischofs: „Verflucht wer anders glaubt und lehrt; dies ist der einzige wahre katholische Glaube, den wir lehren, vertheidigen und bewahren wollen,“ ertönte. Die Sitzung ward beschlossen mit der Ernennung katholischer Priester in allen Gemeinden und mit einem Befehle, laut dessen die lutherischen Geistlichen binnen acht Tagen das Land meiden sollten. Als darauf der Bischof zum Reichstage nach Regensburg abging, übte sein Generalvicar Philipp Lüttringhausen eine rücksichtslose Strenge; die Steuern wurden verdoppelt und die geringsten Vergehen gegen den katholischen Gottesdienst auf’s härteste bestraft. Dennoch ließ sich Niemand bewegen den Glauben zu ändern, und viele Bürger, die sich bedroht sahen, wanderten aus.

In dieser Zeit der Noth trat Gustav Adolph, der heldenmütige Retter des Protestantismus, in Deutschland auf. Nach der Schlacht bei Leipzig wurde auch Verden im Januar 1632 von dem schwedischen Obersten Dümenil eingenommen. Aber die Schweden hauseten bald in der besetzten Stadt und auf dem Lande nicht minder übel, wie die kaiserlichen Soldaten, und nur die Rückkehr des Bischofs Friedrich brachte den Bürgern eine Zeitlang Ruhe und Erleichterung, bis im Jahre 1644 der Graf von Königsmarck die Stadt am 6. Januar auf’s Neue einnahm, und der Druck harter Einquartierungen sich noch mehrmals wiederholte. Erst der westphälische Friede gab der nun gänzlich verarmten Stadt die lang ersehnte Erholung, welcher sie so sehr bedurfte. Verden kam mit dem Stifte und dem Erzbisthume Bremen unter die schwedische Herrschaft und dachte von nun an um so weniger fernerhin an die Reichsfreiheit, als sie wohl wußte, daß sich die Schweden schnell Gehorsam verschaffen konnten.

Im Jahre 1667 vereinigte sich die Norderstadt mit der Süderstadt durch einen Receß zu einem Ganzen unter [174] einem gemeinschaftlichen Magistrate, und die verdensche Ritterschaft, welche sich bisher auf dem Schaden versammelt hatte, verband sich mit der bremenschen. Langsam gelangte die Stadt zwar von jetzt an wieder zu einigem Wohlstande, wurde aber in ihrem Aufblühen aufgehalten, als der König Karl XI. von Schweden im Jahre 1675 wegen seines Bündnisses mit Frankreich in die Reichsacht erklärt war, und der kriegerische Bischof von Münster, Bernhard von Galen, mit seinen Truppen Rotenburg, Langwedel und Verden besetzte. Nachdem die Münsterschen am 14. Januar 1680 endlich diese Orte verlassen hatten, kam die Stadt zwar wieder an Schweden, wurde aber nach den selbstverschuldeten Unglücksfällen Karls XII. in Rußland durch den am 9. November 1719 zu Stockholm abgeschlossenen Frieden mit den Herzogthümern Bremen und Verden völlig an den König Georg I. als Kurfürsten von Hannover abgetreten. Seitdem gedieh die Stadt, ungeachtet der siebenjährige Krieg auch diese Gegend bewegte, unter dem Schutze der neuen Regierung zu einem dauernden Wohlstande. Im Jahre 1810 wurde sie dem aus den Eroberungen der Franzosen neugebildeten Königreiche Westphalen einverleibt, in demselben Jahre aber durch einen Machtspruch Napoleons zum französischen Kaiserreiche geschlagen. Doch erfolgte die allgemein erwünschte Rückkehr unter die alte Herrschaft in dem deutschen Freiheitskampfe schon zu Ende des Jahres 1831.

Vieles ist seitdem verbessert und die Zunahme der Stadt unverkennbar. Unter den bemerkenswerthen Ereignissen dieser letzten Zeit verdient die feierliche Einweihung des Doms im April 1832 hervorgehoben zu werden. Der Bau desselben war nach dem Brande von 1281 von dem Bischofe Conrad, einem Guelphen, begonnen, aber erst 1290 beendigt. Ausgezeichnet in seiner Anlage war dies herrliche Gebäude durch die Geschmacklosigkeit der späteren Jahrhunderte vielfach entstellt und im Laufe der Zeit theilweise in Verfall gerathen. Durch den neuen Ausbau wurde nicht allein die schöne Anordnung der Pfeiler, sondern überhaupt auch die musterhafte Harmonie des Ganzen wieder hergestellt, und gewiß nicht mit Unrecht gilt [175] der Dom in seiner jetzigen einfachen, aber großartigen Ausführung für eins der vorzüglichsten Bauwerke des nördlichen Deutschlands.

Verden.

G. H. Klippel.     

c. Buxtehude.
(Nach Herrn Pastor Lunecke, in Görges Vaterländ. Geschichten u. Denkwürdigkeiten. Jahrgang 3. Seite 50 f.)

Der Name Buxtehude (Bukstedehude in alten Schriften) wird wohl am natürlichsten erklärt als entstanden aus Buche, Stätte, Hude, also „schützender Buchenplatz“. Die Stadt liegt am Fuße von Hügeln, welche eine reizende Aussicht über das Alte Land und nach den Elbufern bis Hamburg gewähren, und ist durch die schiffbare Este mit der Elbe verbunden. Eine Villa Bukstedehude wird schon 959 in einem Schenkungsbriefe Kaisers Otto I. erwähnt: sie lag aber da, wo 1197 das Altekloster für Benedictiner-Nonnen gestiftet wurde; bis sie 1273 von diesem Kloster getrennt, weiter nach der Este verlegt, und vom Erzbischof Gieselbert befestigt wurde, wie auch städtische Rechte erhielt. Die Este diente ihr dabei zugleich als Fleth und Stadtgraben, welcher die Viever genannt wird (wahrscheinlich von vivarium, ein Behälter für lebende Fische). So bildet die Stadt noch jetzt gleichsam ein kleines Venedig, indem man zu vielen der um sie her liegenden Gärten nur zu Wasser gelangen kann; weßhalb fast jeder Hausbesitzer sich einen eigenen Kahn hält.

Durch seine günstige Lage und unter dem Schutze des nahen Klosters blühete der Ort sehr bald auf; wovon noch jetzt zahlreiche alte Stiftungen für Kirchen, Schulen und Arme (die Halepagensche von 1485) Zeugniß geben. 1369 trat Buxtehude mit Stade in den Hansabund; und wie es schon 1362 dem Bischof Albert von Verden Steine und Kalk, die zu einer Burg gegen die Stadt bestimmt waren, wegholte, und mit diesen Materialien das Geestthor bauete, so wußte es sich auch im funfzehnten Jahrhundert [176] der räuberischen Angriffe der Herzöge von Lüneburg und von Oldenburg zu erwehren. Das alterthümliche Rathhaus stammt aus dem Jahre 1408. Seit 1579 sank jedoch durch das Aufblühen des großen Hamburg der Handel von Buxtehude, wie der von Stade, und beide Städte beschickten von da an nur mit einander abwechselnd den Hansatag. Sie hatten von den Bischöfen gleiche Privilegien erworben, und auch unter Schwedischer Herrschaft schlossen beide den Fundamental-Receß von 1652, der ihre bürgerlichen und kirchlichen Rechte wahrte.

Im siebzehnten Jahrhundert wurde die Stadt schwer heimgesucht durch wiederholte Ueberschwemmungen und Pestseuchen, noch mehr aber durch die Verwüstung des dreißigjährigen Krieges und die Erpressungen des Schwedischen Gouverneurs. 1683 wurden die Festungswerke abgetragen. Wie aber die Noth erfinderisch macht, so hat neuerlich der Speculationsgeist in Buxtehude zahlreiche Fabriken in’s Leben gerufen (in Cement, Oel, Seife, Porzellan u. s. w.) wie auch der Handel mit den Producten der Provinz und die Schiffbauerei schwunghaft betrieben wird. Da nun die Stadt, außer vielen Gärten, ein ansehnliches Feld- und Weideland besitzt, so ist ihr Wohlstand bedeutend gestiegen, ein eigentliches Proletariat in ihr unbekannt, und die alterthümlichen Straßen sind durch manche elegante Gebäude verschönert worden. Auch die Papier-Fabrik des Herrn Winter in Altkloster giebt durch ihre Dampfmaschinen vielen Menschen Nahrung, und ein schöner Garten daselbst ladet zum Besuche ein.

1542 hat Buxtehude die Reformation angenommen. Die freundliche Petrikirche, deren Thurm sich durch gefällige Bauart auszeichnete, hat das merkwürdige Schicksal gehabt, daß dieser Thurm schon zwei Mal (1674 und 1854) vom Blitze entzündet und bis auf das Mauerwerk verzehrt ist. Die heil. Geistkirche, die Marien- und die St. Annen-Capelle sind theils abgebrochen, theils nicht mehr im Gebrauch.


[177]

d. Bremervörde.
(Nach Herrn Pastor Lunecke a. a. O. Seite 329.)

Der im Jahre 1852 zu einer Stadt erhobene Flecken Bremervörde kommt schon in Ansgar’s Leben des heil. Willehadus um’s Jahr 800 als ein privilegirtes Weichbild vor, unter dem Namen Midlistanfadervurt (Mittelstewasserfurth). Eine Furth über die Oste in der Mitte der Provinz, zwischen Bremen und Stade, war hier nämlich durch die Natur selbst gegeben; und um dieses Vörde von andern (z. B. Verden) zu unterscheiden wurde es speciell Bremervörde genannt.

Ebenfalls natürlich war es, daß man an diesem Punkte ein festes Schloß anlegte, welches, Anfangs von Holz, zuerst 1035 vom Erzbischof Bezelin besser befestigt wurde. Noch mehr geschah dieses aber durch den Herzog Lothar von Sachsen während seiner Fehden mit den Grafen von Stade 1122, und durch den Erzbischof Hartwig I. um 1145, welcher es aber dann an Heinrich den Löwen abgetreten zu haben scheint. In der Fehde des Erzbischofs Gerhard I. mit dem Herzog Heinrich von Braunschweig über den Besitz der Grafschaft Stade, 1218, wurde das Schloß durch die Stadt Bremen und die Bremischen Ritter für den Erzbischof erobert; indem man eine Prozession zu einem berühmten Wunderdocter und falschen Heiligen, Namens Otbert (s. unten die volksthümlichen Sprichwörter) aus dem Alten Lande, welcher bei Bevern und Bremervörde sein Wesen trieb, benutzte, um den herzoglichen Voigt Ostinkhusen zu überfallen. Von dieser Zeit an verblieb das Schloß den Erzbischöfen und wurde eine gewöhnliche Residenz derselben. Aber unter dem Erzbischof Jonas von Lund in Schweden setzte sich der uns schon bekannte Raufbold Hinrich von der Borch 1308 darin fest, und wurde 1310 wieder vertrieben. Er und sein Freund, Otto Schack, fügten darauf den Erzbischöfen fortwährend großen Schaden zu und brannten Bremervörde ab; so daß erst um die Mitte des 14ten Jahrhunderts die Erzbischöfe wieder in den ruhigen Besitz des Schlosses traten. Im 15ten [178] Jahrhundert war dasselbe, durch die Geldnoth der Krieg führenden Erzbischöfe, in tiefen Verfall gerathen.

Nach der Einführung der neuen Schießwaffen mit Pulver und Blei hatte Bremervörde in den Religionskriegen viel zu leiden. 1547 wurde es von den Bremern, als Schmalkaldischen Bundesgenossen, belagert und eingenommen, 1627 von den Kaiserlichen, und 1645 durch den Schwedischen Obersten von Bülow erobert. Es war bisher, unter den protestantischen Erzbischöfen, Sitz der Provinzial-Regierung und des erzbischöflichen geistlichen Officialats gewesen, wozu es sich, als Mittelpunkt des Landes, sehr gut eignete. Als es aber durch den Westphälischen Frieden an Schweden überging, wurden die Behörden nach Stade verlegt, und die Festungswerke sammt dem Schlosse abgebrochen. Auf der Stelle desselben steht gegenwärtig das Amthaus.

Seit dem Uebergange der Herzogthümer an Hannover hat sich der Ort durch seine glückliche Lage an der schiffbaren Oste, durch Gewerbe und Handel mit Torf und Holz zu immer größerem Wohlstande empor gearbeitet.


e. Der Flecken Horneburg.
(Nach der, handschriftlich vorhandenen, historisch-topographischen Beschreibung der Herzogthümer, vom Zollinspector Manecke.)

Daß der Flecken Horneburg (in alten Urkunden manchmal verwechselt mit Hornburg im Halberstädtischen) aus einer ehemaligen Burg entstanden sei, besagt die letzte Silbe des Namens, und die beiden ersten wird man am natürlichsten ableiten von der wie ein Horn gekrümmten Anhöhe an dem Flusse Lühe, in deren Schutze der Ort belegen ist. Die Burg wurde 1250 von Einigen vom Adel im Stifte Bremen angelegt. Erzbischof Jonas (um 1308) belagerte und schleifte dieselbe; aber der Raubritter Otto von Schack stellte sie wieder her, und übergab sie seinem Genossen, dem bekannten Heinrich von der Borch. 1361 wurde sie wiederum, aber vergeblich, vom Erzbischof Albrecht belagert; und seitdem machten die dortigen Burgmänner häufige [179] Einfälle in das benachbarte Lüneburgische; weßhalb der Ort 1426 von den Herzogen von Lüneburg eine schwere Belagerung erlitt, wegen deren Aufhebung noch jährlich auf St. Annentag ein Dankfest gefeiert wird. 1625 wie 1717 erfuhr er eine große Ueberschwemmung, und 1627 wurde er durch die ligistische Armee, die nach Stade marschirte, eingeäschert. Die Kirche wird 1396 zuerst erwähnt, und seit 1620 hatte der Flecken zwei Prediger, (seit 1814 ist die zweite Pfarre aufgehoben). Die Einführung der Reformation geschah 1542; im dreißigjährigen Kriege aber wurde der Ort 1632 von Pappenheim, 1644 von dem Schwedischen Oberstlieutenant von Bülow erobert. Die adligen Gutsbesitzer daselbst heißen Burgmänner, weil sie ihre Güter von den Erzbischöfen unter der Verpflichtung erhielten, die Burg zu vertheidigen. Die ältesten unter ihnen waren die Schulte; hinzu kamen die Bliedersdorf, Borch, Marschalck, Osten und Zesterfleth. Gegenwärtig sind im Besitz die Herren von Schulte, Düring, Borries und Holleuffer. Die alte Burg hat im Obergarten des Schulteschen Hofes gelegen: die Burgmänner aber wohnten vor demselben auf dem von der Doven Lühe umschlossenen Platze, welcher noch heutiges Tages die Vorburg genannt wird.


f. Schloß Rotenburg.
(Nach einem Aufsatze des Herrn Pastor Lunecke in Stade, im Hannov. Magazin. 1848. № 52. 53.)

Bischof Rudolph von Verden (1189–1205) begann um 1195 den Bau eines festen Schlosses auf der Insel, welche die Widau und Rodau vor ihrem Einflusse in die Wümme bilden, und welche von den Besitzern, den Clüver, für eine Abgabe von jährlich achtzehn Stiege Neunaugen an den Bischof abgetreten war.

Von der Rodau hat dieses Schloß den Namen Rotenburg erhalten. Weiter befestigt wurde es, indem der reiche Bischof Nicolaus (1312–1332) einen Thurm und [180] eine Mauer hinzufügte. Auch Johann III. (seit 1441) vergrößerte es bedeutend durch Thürme und Keller, einen Saal und eine Capelle. Sehr oft aber wurde es, wenn die Bischöfe in Geldverlegenheit waren, an reiche Edelleute verpfändet. 1547, im Schmalkaldischen Kriege, ist es von Graf Albrecht von Mansfeld nach vierzehntägiger Belagerung erobert, bei welcher Gelegenheit Flecken und Kirche niederbrannten. Seit der Erfindung des Schießpulvers verlor es seine Bedeutung als Festung, wurde jedoch noch 1626 von Tilly belagert: 1645 kam es durch die Schwedische Occupation in den Besitz des Grafen und Gouverneurs Hans Christoph von Königsmarck, und wurde noch einmal, 1675, jedoch nur auf kurze Zeit, erobert von den Truppen des kriegerischen Bischofs zu Münster, Bernhard von Galen. Mit dem Eintritte der Hannoverschen Regierung, 1718, brach man aber das Schloß ab, und bauete statt desselben ein Amts- und Gerichtshaus. Nach dem siebenjährigen Kriege wurde durch Demolirung der Wälle der Garten des Beamten vergrößert; und jetzt erinnert nur noch die Bischofshöhe, worauf ein hübscher Pavillon steht, an die alten Zeiten.

Der Flecken Rotenburg bildete sich allmählich durch bischöfliche Dienstmänner, Handwerker u. s. w., welche sich unter dem Schutze des festen Schlosses anbauten. Schon in der katholischen Zeit gab es Drosten zu Rotenburg, und in der protestantischen Amtmänner, denen das große Amt Rotenburg, das sich bis in die Nähe der Stadt Soltau erstreckte, untergeben war. Erst seit 1852 ist davon das Amt Schneverdingen getrennt worden. Die Fleckenskirche stand sonst vor dem Schlosse, wurde aber 1648 an ihren jetzigen Ort versetzt. Im Jahre 1567, unter Bischof Eberhard von Holle, wurde in derselben der evangelische Gottesdienst eingeführt. Seitdem waren die Prediger zu Rotenburg oft zugleich Pröbste oder Superintendenten, wiewohl zum Theil unter der Aufsicht des Superintendenten zu Verden, welcher gewöhnlich den Titel eines Consistorialraths führte. An der Schule zu Rotenburg, die der Bischof Philipp Sigismund um 1609 gestiftet hatte, stand ebenfalls ein theologisch-gebildeter Rector [181] und Nachmittagsprediger; bis vor etwa 20 Jahren, in Veranlassung des von der Wittwe Schmidt gemachten bedeutenden Legats, das Volksschulwesen neu geordnet und das Rectorat einem tüchtigen Seminaristen anvertraut wurde. Bei den verschiedenen Belagerungen wurde der Flecken wiederholt in Asche gelegt; und auch späterhin, 1647, 1769 und 1835, erlitt er große Feuersbrünste: jedoch hat er, begünstigt durch einen fruchtbaren Boden und seine Lage an der Heerstraße, sich immer wieder zu ziemlichem Wohlstande erhoben.


g. Schloß Ottersberg.
(Nach v. Spilcker’s Mittheilungen im Hannov. Magazin von 1824. № 53.)

Schloß Ottersberg, auf einer Insel der Wümme gelegen, verdankt seine Entstehung den kriegerischen Ereignissen am Ende des zwölften und zu Anfang des dreizehnten Jahrhunderts. Es war die Zeit des Kampfes der Welfischen Herzöge mit den Erzbischöfen von Bremen um den Besitz der Grafschaft Stade. Das Schloß wird zuerst 1221 erwähnt in der Chronik Alberts von Stade, während von dem nahe liegenden Kirchdorfe Otterstedt schon eine Urkunde von 1162 Zeugniß giebt: jenes ist vielleicht von den Herren von Otterstedt angelegt. Erzbischof Gerhard I. belagerte und eroberte es 1221, trotz der Vertheidigung des Grafen Bernhard von Wölpe, welcher ein treuer Gefährte Heinrich’s des Löwen, das Schloß dem Neffen desselben, Herzog Otto von Sachsen, erhalten wollte. Aber 1235 bemächtigte sich dieser Otto von Sachsen wieder der Burg Ottersberg durch Ueberrumpelung, und zerstörte sie bei dem 1236 abgeschlossenen Frieden; worauf sie nach 1273 vom Erzbischof Gerhard II. wieder erbaut sein soll. Im Jahre 1396 war im Besitze derselben ein benachbarter Edelmann Johann Clüver, wahrscheinlich nur als Pfand-Inhaber; denn 1437 wird sie wieder als Eigenthum des Erzbischofs Baldewin genannt, und auch hernach [182] war sie mehrmals an die Familie der Clüver und Frese verpfändet. 1547 wurde das Schloß von dem kaiserlichen Obersten Christoph von Wrisberg und dem Herzoge Erich von Braunschweig besetzt; allein in demselben Jahre wurden diese von den Bremern bei Drakenburg gänzlich geschlagen, worauf ihr Drost v. Steinau es der Stadt Bremen übergab. Unter den Hardenberg’schen Unruhen (1562) suchte Erzbischof Georg Ottersberg wieder an sich zu bringen; aber ein Theil des Bremer Senats, welcher sich nach Bederkesa geflüchtet hatte, verweigerte die Uebergabe. Nun eroberte der Erzbischof die Feste durch Capitulation, worauf sie Eigenthum des Bremer Domkapitels blieb, bis Graf Königsmarck sie 1645 für Schweden in Besitz nahm. 1675 griffen die vereinigten Braunschweigischen und bischöflich Münsterschen Truppen Ottersberg abermals an; wobei die Besatzung nebst dem Commandanten Türk niedergemacht wurde; im Nymwegischen Frieden von 1679 aber, da es an Schweden zurückfiel, wurden die Festungswerke demolirt. 1715 wurde es von Dänemark an Hannover abgetreten. Die Familien der ehemaligen Ottersbergschen Burgmänner, die Clüver, Otterstedt, von der Helle und Honhorst sind längst erloschen. Der Flecken, wie die Burg, waren sonst durch die Wümme und eine Mauer umschlossen: ersterer wurde aber 1676 jenseit der Wümme, wo er noch jetzt steht, verlegt. Ottersberg hatte von jeher eine Schloß-Capelle, gehörte aber übrigens zum Kirchspiel Otterstedt.


h. Die Elbinsel Krautsand.
(Nach der handschriftlichen geographischen Beschreibung der Herzogthümer vom weil. Rector Roth in Stade (1718), mitgetheilt vom Herrn Pastor Lunecke.)

Wie die Marschen entstanden sind und die Inseln der Elbe, das wird dem Leser anschaulich werden, wenn wir hier von einer der bedeutendsten und bekanntesten Inseln in der Elbe, von Krautsand, die Beschreibung folgen lassen, wie sie einer ihrer Bewohner im Jahre 1716 einem Freunde mittheilte.

[183] „Das Krautsand ist eine Insel, längs der Elbe erwachsen, von südosten gegen nordwesten, ist eine halbe Meile lang, und da es am breitesten, nicht voll eine viertel Meile breit. Die Kirche liegt fast mitten darauf. Hat gegen Morgen die Glückstadt und Kirchspiel Colmar, gegen Mittag das süderste Theil des Kirchspiels Drochtersen, gegen Abend Dornbusch, Wolfsbruch und Wischhafen, gegen Mitternacht Hamelwörden und Brockdorf. Alle benachbarten Oerter liegen über Wasser, etwa eine halbe Meile weniger oder mehr ab. – Es wird jetzt unterschieden in’s Ostende und Westende; dieses liegt nach der See, jenes aufwärts, und besteht das ganze Sand jetzt aus 46 Wohnhäusern, Pastorat und Schule mitgerechnet.

Die Insel, welche schon 1573 als „Krautsand“ vorkommt, hat gewiß ihren Namen von „Kraut“, weil sie vermuthlich „das erste Sand“ dieser Grenze war, darauf was Grünes oder Kraut gewachsen, da sonst die „Sände“ oder Sandbänke in der Elbe „kahle oder laufende Sände“ genannt werden.

Anfänglich ist dieses Sand geweidet und sind Leute darauf gehalten worden, die das Vieh warteten; nachher aber, vor etwa 93 Jahren, ist es an gewisse Heuersleute (Pächter), als: Romundt, Eylmann, Wichers, verheuert, und nachgerade mehr angebauet. Doch müssen wegen der öfteren Wasserfluthen erst Erdhügel, so man „Worthe“ (Aufwürfe) nennt, zusammengeführt und die Häuser darauf gesetzet werden, wiewohl dennoch die Gefahr für die Einwohner bleibet.

Es sind in einer Eisfluth vor etlichen und achtzig Jahren zwei Häuser, nämlich des Jacob und Hans Drewes, durch Eisschollen gar von den Worthen abgestochen, und die Familien samt den Häusern weggetrieben, bis sie, jedoch nicht alle, endlich Stade gegenüber, an der holsteinischen Seite sind gerettet, ohne ein Kind, das sie entfallen lassen und nach Ablauf des Wassers auf dem Sande noch wiederfanden. Andere Häuser sind zerbrochen, aber doch noch auf der Stelle geblieben. Von anderm Wasserschaden könnte viel gemeldet werden, wie die Menschen, sowohl Weiber als Männer, bei schleuniger Ueberschwemmung an einem [184] jungen Weidenbaume, da sie nicht alle aufsteigen können und doch auch keinen Grund haben, die Fluth über sich gehalten, Andere aber an Pferdeschwänzen an fremde Worthe geschleppt sind, doch es ist zu weitläuftig. Nur noch von unserm Gottesdienste will ich einige Meldung thun. Als der Einwohner mehr wurden, haben sie erstlich einen Schulmeister angenommen, darauf einen lateinischen Schüler, den sie Friedericus genannt, der ein paar Jahre allhier Schule gehalten und gepredigt; ferner haben sie zu obgedachter Condition angenommen einen Academicum, Henricum Panselin, Stadensem, dem es aber hier nicht gefallen, und daher nur ein halbes Jahr geblieben ist; nachdem aber Wanerum Ascanium Clausing aus Braunschweig, der vierzehn Jahre hier, wiewohl in eines gemeines Hausmanns (Hofbesitzers) Hause, des Wilhelm Tecklenborg, informiret und geprediget hat. Nach diesem kam Johann Wilken von Barge, Drochtersensis, der nur in’s andere Jahr hier war; da fing man an, auf den Kirchenbau zu denken. – Zuletzt kam Ulricus Becker, Hamburgensis, und war elf Jahre in obbesagter Condition hier, und nachher Pastor. Der Gottesdienst ward so gehalten: Der studiosis stand hinter einer Kiste, darauf ein weißes Leinentuch lag, mußte selber singen und predigen. Mitten auf der Tenne, da man pflegte zu dreschen, waren Bänke gemacht, die man aufheben konnte, da saß das Frauenzimmer, rund herum standen die Mannspersonen. Allein bald krähte der Hahn, bald blöckete das Kalb, bald schrie ein Kind im Hause; im Sommer aber pflegten sie das Predigen einzustellen und hinüber nach Drochtersen zu fahren, ob ihrer schon zuweilen bei 200 waren; wer aber communiciren wollte, mußte dorthin, imgleichen mußten die Kinder zur Taufe dahingebracht werden. Doch, ob das schon seine Beschwerde hatte, war’s doch nichts gegen die Winterszeit, vorzüglich wenn Treibeis in der Elbe war. Da starben die Kranken ohne Nachtmahl, Kinder lagen lange, zuweilen wohl acht Wochen, ohne Taufe, Verstorbene verweseten fast in den Häusern.

Wegen dieser und anderer Ungelegenheit erlangete man von Ihrer Majestät zu Schweden Permission, eine Kirche zu bauen. Unsere damalige Obrigkeit, Graf Christoffer [185] von Königsmarck, war gnädig, das Werk zu fördern, aber er blieb vor Bonn (?). Die beiden jungen Grafen gruben den ersten Soden zur Kirchenworth, die fertig, aber durch den Krieg, der 1675 einfiel, in’s Stocken gebracht wurde. Doch fanden wir wieder Gnade bei Ihrer Majestät von Dänemark, unter welche wir damals kamen. Denn ob sich’s erst was contrair anließ, indem aus unsrer Kirchenworth eine Schanze ward, und mit Pallisaden besetzt, so gewann doch endlich die Sache ihren Fortgang, wir fanden einen großen Patron an dem Herrn Ober-Kriegs-Commissario Amthor, erhielten Freiheit zur Collecte im königl. Holsteinischen zu unserm Bau. 1680 wurde die Kirche gerichtet und 1682 vorbenannter Ulricus Becker zu Rendsburg ordinirt und Jubilate durch Herrn Superintendenten von Stöcker introducirt. Freilich schrieb noch nachdem die Regierung von Stade an die zu Glückstadt um Einhalt, aber es wurde nicht darauf geachtet. Besonders förderten den Bau Cl. Eylmann’s, Hinr. von Borstel’s, Cl. Nagel’s, Marten Romundt’s, Joh. Wichers sel. Söhne; ob sie nicht in Jurateneide standen (keine Kirchenvorsteher waren), haben sie doch durch Treue und Fleiß geschworen. Die Uebrigen thaten, wie ein jeder affectionirt war. Ihre Majestät von Dännemark verehrte eine Glocke; das salarium das Pastoris, 100 Thaler, wird von der Gemeinde zusammengeschossen; das Geld des Klingbeutels wird gesammelt zum Besten der Kirche und Schule, da keine Armen da sind.“


  1. Das Wahrzeichen von Stade soll der Thurm mitten auf dem Kirchendache (St. Cosmä) sein, das von Verden der Kirchhof mit zwei Kirchen (Dom und St. Andreas). Hat Buxtehude auch ein solches?
  2. Tuliphurdium heißt wörtlich: Wasserfurt, oder wie ein neuer Geschichtsforscher übersetzt: Fluthenthor. Es bezeichnet daher der Name eine Furt oder Fähre am fluthenden Wasser.
Zur Erinnerung an Georg Haltermann Nach oben Volksthümliche Sitten und Gebräuche der Herzogthümer
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