Ritterstandsdiplom für Wilhelm Kralik von Meyrswalden
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Num 153 1877
A
Ritterstands-Diplom für den Glasfabrikanten Wilhelm Kalick.
WIR Franz Joseph der Erste, von Gottes Gnaden Kaiser von Oesterreich;
[Apo][1]stolischer König von Ungarn; König von Böhmen; [von][1] Dalmatien, Croatien, Slavonien, Galizien, Lodomerien und Illirien, Erz[herzo][1]g von Oesterreich, Grossherzog von Krakau, Herzog von Lothringen, Salzburg; Steier[mark][1], Kärnten, Krain, Bukowina, Ober- und Nieder Schlesien, Großfürst von Sieben[bü][1]rgen; Markgraf von Mähren, gefürsteter Graf von Habsburg und Tirol etc. etc.
gegeben und ausgefertiget 11. April 1817 | haben mit Unserem kaiserlichen Handschreiben vom 27. Jäner 1877 |
Unterschriften: | |
[F]ranz Joseph. | unseren lieben und getreuen |
Minister des Innern | Wilhelm Kralik, |
Dr. Joseph | |
[Fre]iherr Lasser von Zollheim | geboren zu Kaltenbach |
[...]ch Seiner kaiserlichen und königlich Apostolischen Majestaet |
in Böhmen im J. 1807. |
Höchsteigenem Befehle
Ignaz Ritter von Schurda |
Glasfabrikanten, |
k. k. Ministerial-Rath. | |
Chef der Firma Meyrs Neffe | |
Einzutragen
[in][1] das Ministerial Adels-Verzeichniss |
in Adolf bei Winterberg in
[Böhmen][1] |
[2] Ritter Unseres Franz-Joseph-Ordens, Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone u. der k. russischen Verdienstmedaille am Band des S. Annen-Ordens zweiter Klasse, in Anerkennung seiner industriellen und humanitären Wirksamkeit durch Verleihung des Ordens der Eisernen Krone dritter Klasse ausgezeichnet.
Nachdem nun derselbe auf Grund der Statuten dieses Unseres Ritter-Ordens um die Erhebung in den Ritterstand gebeten hat, haben Wir Uns in Unserer kaiserlichen und königlichen Machtvollkommenheit bewogen gefunden, ihm sammt seinen ehelichen Nachkommen den Ritterstand [mit dem Prädikate "Meyrswalden"][1] [3] zu verleihen und zu gestatten, daß Wilhelm Ritter Kralik von Meyrswalden sowie seine ehelichen Nachkommen sich der nach dem Gesetze mit dem Ritterstand verbundenen Rechte erfreuen und insbesondere sich des nachstehend beschriebenen Wappens bedienen dürfen, als:
Ein rother Schild mit schwarzem Schildeshaupte. Im Schilde ein zweischwänziger silberner, roth bezungter Löwe, in der rechten Vorderpranke eine gläserne Öhlphiole mit zwei Henkeln vor sich tragend. In dem Schildeshaupte zwei goldene Kammräder, eines neben dem anderen. Auf dem Hauptrande des Schildes ruhen zwei gekrönte Tur[nierhelme[4] von dem rechtsseitigen hängen rothe mit Silber und vom linksseitigen schwarze mit Gold unterlegte][1] Decken herab. Aus der Helmkrone zur Rechten wächst ein dem im Schilde ersichtlichen ähnlicher unbeladener Löwe einwärts hervor u. jene zur Linken trägt einen geschlossenen, vorne schwarzen u. mit einem goldenen Kammrade belegten hinten goldenen Adlerflug.
Zur Beurkundung Dessen haben Wir gegenwärtiges Diplom mit Unserem kaiserlichen Namen eigenhändig unterzeichnet und Unser kaiserliches Majestaets Siegel beifügen lassen.
Gegeben und ausgefertiget mittelst Unseres lieben und getreuen wirklichen geheimen Rathes und Ministers des Innern Dr. Joseph Freiherrn Lasser von Zollheim, Großkreuzes Unseres kaiserl. oesterr. Leopold-Ordens, Ritter Unseres Ordens der eisernen Krone erster Classe, etc in Unserer Reichshaupt- und Residenz-Stadt Wien am elften April des Jahres Eintausend Achthundert sieben und siebzig.
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[Bearbeiten]Die Familie Kralik von Meyrswalden ist eng verknüpft mit einigen der bedeutendsten böhmischen Glashütten im 19. Jahrhundert. In erster Linie ist dabei die Firma Meyr's Neffe in Adolf bei Winterberg zu nennen. Weiterhinh in Eleonorenhain die Firma Wilhelm Kralik Sohn, sowie durch Heirat in familiärer Beziehung zu den Glasfabrikanten der Firmen J. Lobmeyr und J. Schreiber Neffen.
Die dargebrachte Originalquelle ermöglicht einen interessanten Blick auf die Geschichte der böhmischen Glaskunst. Siehe auch die Artikel: Wilhelm Kralik von Meyrswalden, Heinrich Kralik von Meyrswalden, Richard Kralik von Meyrswalden, Gottlob Kralik von Meyrswalden, Mathilde Kralik von Meyrswalden.