BLKÖ:Suleiman, Syriak Mirza

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Šulek, Bohuslaw
Band: 40 (1880), ab Seite: 297. (Quelle)
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Suleiman, Syriak Mirza (Orientalist, geb. zu Chosravabad im Norden Persiens, Geburtsjahr unbekannt). Zeitgenoß. Er war mehrere Jahre als Professor der persischen Sprache und Literatur an der orientalischen Akademie in Wien thätig, zu ihren vorzüglichsten Lehrkräften zählend. Im österreichischen Staatsschematismus wird er in der Reihe der Professoren der Akademie unter dem Namen Mirsa Hassan als orientalischer Correpetitor angeführt. Im August 1876 verließ er das Institut, um in einem europäischen Bade Heilung seines leidenden Zustandes zu suchen. Nach beendeter Badecur kehrte er nicht wieder auf seinen Posten zurück, sondern begab sich in seine Heimat, wo er in seinem Geburtsorte Chosravabad sich ausschließlich literarischen Arbeiten zu widmen gedachte. In diesen richtet er sein Augenmerk vornehmlich auf die Theologie und Geschichte seiner Nation – er ist Chaldäer und Katholik – und beabsichtigt, die in diese Fächer einschlägigen Werke europäischer Gelehrten ins Chaldäische und Persische zu übersetzen. Eine amerikanische Missionsgesellschaft, die zu Urimiah in Persien eine große Station hat, machte sich anheischig, die zu diesem Zwecke nöthigen Geldsummen vorzustrecken. Als erste Frucht dieses literarischen Unternehmens wird eine Reisebeschreibung unseres Professors Suleiman, und zwar in persischer Sprache, bezeichnet, welche unter dem Titel: „Chikajet Sjaheli Frengistan“, d. i. Reiseschilderungen aus Europa, in Täbris, der Hauptstadt der persischen Provinz Aserbeidsjan, herausgegeben werden soll. Auf Suleiman’s Posten an der orientalischen Akademie wirkt gegenwärtig der ehemalige Bürgermeister von Jerusalem Emir Jussuf Zia El-Chalidi, [298] welcher am 17. September 1879 seine Reise nach Wien antrat.

Allgemeine Zeitung (Augsburg, Cotta) 1876, Nr. 222, in der Beilage. – Dieselbe 1879, Nr. 324, gleichfalls in der Beilage in der Rubrik „Verschiedenes“.