BLKÖ:Rummel, die Freiherren von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 27 (1874), ab Seite: 258. (Quelle) | |||
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Franz Ferdinand Ritter von Rummel [siehe denselben auf nächster Spalte] mit Diplom ddo. Wien 17. September 1705 in die Familie. Er erlangte ihn für sich und seine Brüder, deren Einer, der churbayerische Grenadier-Hauptmann Wilhelm Ludwig Romedi Freiherr von R., mit seiner Gemalin, einer gebornen Reichsfreiin von Gise, wahrscheinlich die Eltern des obigen Maria Theresien-Ritters und Obersten Joseph Freiherrn von R., der Stammvater der noch heute in Bayern blühenden Freiherren Rummel zu Pfrentschen und zu Herrenried ist. Der jetzige Chef des Hauses, Gustav Adolph Reichsfreiherr von Rummel, steht als Stabsofficier bei der Cavallerie in bayerischen Kriegsdiensten. Diese Freiherren von Rummel sind aber wohl zu unterscheiden von zwei anderen Adelsfamilien, einer noch blühenden westphälischen, jetzt in Kurland, Pommern, Ost- und Westpreußen ansässigen von Rummel (auch Rommel), und dann von einer niederrheinischen, schon im 17. Jahrhunderte erloschenen, den Rummel von Hetzingen.
Zur Genealogie der Freiherren von Rummel. Die Rummel sind eine alte Nürnberger Patrizierfamilie, welche von dort sich in die Pfalz und nach Oberbayern verpflanzte. Allmälig gelangte sie zu großem Grundbesitz und theilte sich in mehrere Linien, wie in jene zu Waldau, Lonerstadt, Zandt, Zell, welche im Laufe der Zeit erloschen, wie dann auch ihr Besitz in fremde Hände gelangte. Den Freiherrnstand brachte der Wiener FürstbischofWappen. Quadrirter Schild mit Herzschild. In diesem letzteren befindet sich das Stammwappen der R., nämlich in Roth auf grünem Rasen eine rechtsgewendete natürliche Wölfin, welche zwei unter ihr sitzende, gegeneinander gekehrte nackte Knaben säugt [mit der Anspielung auf die Sage von dem ersten Könige Roms, Romulus, mit der Hindeutung auf den Namen Rumel, Romel]. Die Felder des Wappens sind 1 und 4: in Gold auf grünem Dreihügel ein auswärts gekehrter kampfgerüsteter schwarzer Hahn, der im 1. Felde auf dem aus der linken unteren Schildesseite hervorgehenden Berge den rechten Fuß und im 4. Felde auf dem aus den rechten unteren Schildesseiten hervorgehenden Berge den linken Fuß erhebt; 2 und 3: in Silber ein mit drei goldenen Sternen der Länge nach belegter blauer Querbalken. Auf dem Schilde ruhen drei gekrönte Turnierhelme. Die Krone des mittleren, in’s Visir gestellten trägt einen gekrönten schwarzen Doppeladler; aus jener des rechten Helms wächst ein geharnischter gekrönter Mann hervor, der in jeder Hand seitwärts ein blankes Schwert aufrecht hält; aus jener des linken wächst in vorwärts gekehrter Stellung der Gott Neptun hervor. Die Helmdecken sind durchwegs blau, an den beiden äußeren Helmen mit Silber, am mittleren roth unterlegt. [Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser (Gotha, Justus Perthes, 32°.) IX. Jahrg. (1859), S. 689.]