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BLKÖ:Voggenhuber, Vilma von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Voget, Hermann
Band: 51 (1885), ab Seite: 208. (Quelle)
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Voggenhuber, Vilma von (Sängerin, geb. zu Pesth 1842, nach Anderen 1845). Sie zeigte in früher Jugend nicht gewöhnliche musicalische Anlagen und eine schöne kräftige Stimme, so daß die Eltern auf eine sorgfältige musicalische Ausbildung ihres Kindes bedacht waren. Sechzehn Jahre alt, begann Vilma ernste Gesangstudien bei dem zu jener Zeit in Pesth rühmlichst bekannten Meister und Tenorsänger Stoll und lag denselben mit größtem Eifer zwei Jahre hindurch ob. Im April 1860 erhielt die junge Künstlerin ein Engagement als dramatische Sängerin am Pesther ungarischen Nationaltheater, nachdem sie auf demselben als Romeo in Bellini’s „Romeo und Julie“ zum ersten Male öffentlich aufgetreten war. 1861 wurde ihr Contract auf weitere drei Jahre mit dem jährlichen Gehalte von 4000 Gulden erneuert. Nach Ablauf dieses Engagements begab sie sich zum ersten Male nach Deutschland, um sich die deutsche Sprache vollständig anzueignen, trat im Sommer 1864 wiederholt mit glücklichem Erfolge auf dem Berliner Hoftheater auf und nahm im Herbste desselben Jahres ein Engagement in Stettin an, wo sie sich bald einer ausgezeichneten Aufnahme erfreute. Während der nächsten Sommersaison gewann sie Director Ernst in Aachen für seine Bühne, an welcher sie auch den Winter über verblieb. Hierauf ging sie nach einigen erfolgreichen Gastspielen in Hannover, Prag und Cöln an das deutsche Theater in Rotterdam. Für den Winter 1866 unter den vortheilhaftesten Bedingungen für die Cölner Bühne gewonnen, gastirte sie 1867 in Bremen, dann an der Wiener Hofoper und wurde während ihres Gastspieles an derselben telegraphisch für die Hofoper in Berlin engagirt. Im Frühjahre 1868 band sie sich durch einen äußerst günstigen Contract bleibend an letztere Bühne, zu deren geschätztesten Mitgliedern sie seitdem gehört, ebenso großer Gunst von Seite des Publicums, als der Kunstkenner sich erfreuend, welche die seltenen Kunstmittel und den rastlosen Fleiß der Sängerin anerkennen und würdigen. Vilma’s Stimme ist ein kräftiger, besonders für dramatische Partien geeigneter Sopran, von seltener Reinheit in seiner ganzen Stimmlage. Ihren Künstlerruf begründete sie namentlich als Eleonore in „Fidelio“, als Donna Anna in „Don Juan“, als Norma in der gleichnamigen Oper. Zu diesen Partien gesellten sich [209] später noch: Iphigenia, Armida, Leonore, Elisabeth, Isolde u. a. Bei der ersten Aufführung von „Tristan und Isolde“ in Berlin erhielt sie den Titel einer königlichen Kammersängerin; auch wurde sie mit der herzoglich Meiningen’schen goldenen Medaille ausgezeichnet. Im März 1868 vermälte sie sich mit dem Bassisten der Berliner Hofoper Franz Krolop (geb. zu Troja in Böhmen im September 1839) und nennt sich seitdem Voggenhuber-Krolop.

Künstler-Album. Eine Sammlung von Porträts in Stahlstich mit biographischem Texte (Leipzig 1870, Dürr’sche Buchhandlung, 4°.) 9. Lieferung. S. 6 [nach diesem geb. im Jahre 1842]. – Riemann (Hugo). Musik-Lexikon. Theorie und Geschichte der Musik, die Tonkünstler alter und neuer Zeit mit Angabe ihrer Werke u. s. w. (Leipzig 1882, bibliogr. Institut, br. 12°.) D. 978 [nach diesem 1845 geb.].
Porträt. Facsimile des Namenszuges: „Vilma von Voggenhuber“. Nach einer Photographie. Stich und Druck von Weger (Leipzig, Verlag der Dürr’schen Buchhandlung, 4°.).