folio 4r
[L1,iii] DER DURCH-
Leuchtigsten/. Hochgebornen Fürstinn
vnd Frauen/ Frauen Sophien[a]/ Hertzogin zu Sachssen/ Landgräffin inn Thüringen/ Marggräffin zu Meissen/ Burggräffin zu Magdeburg/ Gebornen Marggräffin zu Brandenburg/ zu Stetin/ Pommern/ Der Cassuben/ vnd Wenden Hertzogin. Meiner genädigstenn Fürstinn/ vnd Frauenn.[1]
DAS GOTT
DER ALLMECHTIGE[2]
ahnfenglich Himmel / vnd Erden/ vnd[L1,iv] daß
drinnen ist inn einer vollkomnen zal/ alls inn sechs tagen erschaffen/ Vnd der Natur das zelen
mitt zehen Fingern zuvermercken[3]/ eingebildet habe/ Soll das Menschlich geschlecht[4] zur dancksagung/ vnd nachdenckung der Hoheit[5] der Arithmetic veruhrsachen: Dohero dann viel gelerter Leute diese Kunst ausfuhrlich beschrieben/ vnd der Sieben Freien Künste Mutter zu sein/ gewirdiget, was sie denen dienet[6]/ ist nicht auszusprechen/ will geschweigen/ zu was Verstand/ Thugend/ vnd Weißheitt sie den Menschen inn Cortracten fuhret vnd leitet. Weil aber Gott ein Lehen der Arithmetic aus gnaden Mir verliehen/ Hab Ich dasselbe nicht aus Vntreu versetzen: Sondern edtwas hierinn zu vollziehen Mich vnterfangen wollen.[L1,v] Habe demnach Euer Fürstlichen Gnadenn Alls Meiner genädigsten LandesFürstin vnd Frauen[7]/ Diese Drei Register Arithmetischer ahnfeng zur Practic hiermitt äigner hand zugeschrieben[8]/ Inn vnterthenigster/ demütigster bitte/ Dero F. G.[b] geruhen wollen dieses Kleine Werck Ihnen ahnnemlich belieben/ Dasselbe/ Wo fern es aufzulegen wirdig/ als Mein genädigste LandesFürstin vnd Frau inn ein Druckerey zu fördern/ genädigst sich erweisen/ vnd Mich Ihren geringsten Vnterthan Ihnen bevohlen sein lassenn.[9] Dofür wirdet der gütige Gott/ Euer F. G. Derselben vielgelibten Jungen Herrschafft, Meinen auch genädigsten Furstlichen Herren vnd Fraülein[10] vnd dem gantzen Hauß zu Sachssen, Neben dem Heilsamen Wortte Gottes, bestendige gesundheit, Langes Leben, glückliche, vnd Friedsame Regierung, allergenädigst verleihen. Das solches geschehen möge/ bin Ich[L1,vi] mitt ahndechtigem gebet zu verbitten/ vnd mitt gehorsam vnterthenigkeit zu leisten gewilliget/ vnd verpflichtet. Datum den 8. May. Im Jahr nach Christi geburth 1599[11]
Textkritische Anmerkungen
- ↑ L1: DER … Frauenn.] DEn Druchleuchtigsten/ Hochgebornen Fürsten vnnd Herren/ Herrn Christiano, Herrn Iohan Georgio, vnd Herrn Augusto, Gebrüdern vnd Hertzogen zu Sachssen/ Landgraffen in Düringen/ Marggraffen zu Meissen/ vnnd Burggrafen zu Magdeburg/ etc. Meinen gnedigsten Fürsten vnd Herren
- ↑ L1: DAS GOTT DER ALLMECHTIGE] DVrchleuchtigste/ Hochgeborne Fürsten/ E. Fürstl. G. G. G. seind meine vnterthenigste vnd gehorsamste Dienste jederzeit zuuorn. Gnedigste Herren/ Das GOtt der Allmechtige
- ↑ L1: Vnd der Natur das zelen mitt zehen Fingern zuvermercken] vnnd das zehlen der Natur mit zehen Fingern zu vermercken
- ↑ L1: geschlecht] Geschlecht täglich
- ↑ L1: vnd nachdenckung der Hoheit] zur Nachdenckung vnd Hoheit
- ↑ L1: dienet] dienet vnd nützet
- ↑ L1: Euer Fürstlichen … vnd Frauen] E. F. G. G. G. als meinen gnedigsten Landßfürsten vnnd Herren
- ↑ L1: zugeschrieben] dediciret
- ↑ L1: Dero F. G. … sein lassenn] vnd vnter jrer F. G. G. G. Namen publiciret, in vnterthenigster Bitte/ der F. G. G. G. geruhen wollen dieses kleine Werck jhnen annehmlich/ belieben/ vnn mich jren geringsten Clienten jhnen befohlen sein lassen.
- ↑ L1: Dofür … Fraulein] Dafür wirdet der gütige GOtt E. F. G. G. G. derselben vielgeliebten Frawen Mutter/ meiner auch gendigsten Fürstin vnd Frawen/ etc.
- ↑ L1: Datum … 1599] Datum Schneeberg/ am Tage Martini [11. November], Nach Christi vnsers lieben HErrn vnd einigen ErlösersGeburt/ im funff zehenhundert neun vnnd neunzigsten Jahre
- ↑ L1: EVER F.G.] E. F. G. G. G.
- ↑ L1: Vnterthenigster/] vnterthenigster Bürger
- ↑ L1: Demütigster] fehlt
Sprach- und Sachkommentar
- ↑ Frauen Sophien – Sophie von Sachsen (1568–1622), Tochter des Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg und Frau des Kurfürsten Christian I. von Sachsen.
- ↑ F. G. – Fürstliche Gnaden; entsprechend: E. F. G. G. G. für Eure Fürstlichen Gnaden Gnaden Gnaden (die drei Söhne Sophies).
Andreas Reinhard: Drei Register Arithmetischer ahnfeng zur Practic. 1559, Seite 008. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rechenbuch_Reinhard_008.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)