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Ein erschröcklich geschicht Vom Tewfel

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Textdaten
Autor: Stefan Hamer
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Titel: Ein erschröcklich geschicht Vom Tewfel
Untertitel: vnd einer unhulden / beschehen zu Schilta bey Rotweil in der Karwochen.
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Erscheinungsdatum: 1533
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Quelle: Zentralbibliothek Zürich, Graphische Sammlung, Commons
Kurzbeschreibung: Flugblatt mit der Verbrennung einer angeblichen Hexe, die 1531 mit dem Teufel für den Brand der Stadt Schiltach verantwortlich gewesen sein soll
Zum Kontext siehe Hans Harter: Der Teufel von Schiltach: Ereignisse, Deutungen, Wirkungen; mit einer Quellendokumentation, (= Beiträge zur Geschichte der Stadt Schiltach; Band 2), Stadt Schiltach 2005 ISBN 3-00-016011-6 Online
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Ein erschröcklich geschicht Vom Tewfel
vnd einer unhulden / beschehen zu Schilta bey Rotweil in der Karwochen
M.D.XXXiii Jar.

Newe zeytung geschehen drey meyl von Rotweyl da ist ein Stedlein im Hornberger tal das hayst Schylta do ist der teufel in das selbig stetlein in ein Wirts hauß kummen / ist vngefärlich drey oder vyer tag im selbingen Wirts hauß gewesen / hat daselbst angefanngen zu Trummen vnd Pfeyffen in der Stuben vnd allenthalben im Hauß man hat aber nichts sehen künden sonder so seltzam ding / der gleichen vor nie / gehoert Es sind ethlich abetewrer kummen vnnd haben in wellen beschweren do hat der Teufel angefangen zu reden sie sollen sein miessig ghen / Was sie in wellen besweren sie seyn boeser dann er / hat in gesagt was sie gethon vnnd gestolen haben. Zu letzt hat er so vil mit dem wiert geredt er soll die mayd auß dem hauß thon er well im sunst daß hauß verbrennen dann die mayd sey sein vnnd er soll ims nit auffhalten / do hat er wierdt der mayd vrlawb geben. Nach dem ist der Teufel hinweg gefaren hat zum wierdt gesagt er soll sich dar zu ruesten er well jm das hauß auff den gryenen Donerstag in der karwuchen verbrennen.

Darnach auff den Grienen Donerstag ist die mayd auff ein ofengabel gesessen ist in einer halben stuend zwue meyl von Rotweyl gen Schiltach in das wierds hauß auff ein hewbaren gefaren / do ist der Teuffel zu jr kummen hat ein hefelein gepracht vnd zu jr gesagt sie soll das hefelein vmschuetten so wer es gleych als brinnen / welchs so bald sie es gethon ist es als brinnent worden.

In dem ist sie hinweg gen Oberndorff gefaren da ist von stundan das [2]hauß angangen vnnd das gantz Stedtlein biß ondrey kleine heußlein vngefarlich in anderhalber stund gar verbrunnen Aber vber die drey heuslein / wie sie in der vrgicht bekennt / hat der Teuffel kain gewalt gehabt. Die zway sinnd zwayer armen gesellen gewest vnd das dritt eines dabey die armen vnnd was sunst niemants hat wellen beherbergen / herberg gehabt haben. Wie solchs beschehen hat man nach jr gryffen sy gefencklich angenummen am Karfreytag zu Oberndorff / vnd daselbst am montag vor sanct Goergentag verbrent / vnd sechs vnd dreyssig artickel verlesen die sie in jrer vergycht bekent hat / fast schendtlich schröcklich vnd schedliche ding wie sie viech vnnd leut verderbt vnd schaden zugefuegt hat Achtzehen jar hat sie mit dem Teufel zugehalten vnd jhr eygen mutter hat sie es selbst gelert.

Soelch erschrecklich geschicht solt vns bililch zuhertzen ghen vnd zur besserung vnsers lebens raytzen / in eim rechten glauben gegen Got vnnd thetiger lieb gegen dem nechsten zuwandlen / dieweil er vns vmb vnser suendt willen so mit schroecklicher straff heymsucht / Darbey auch erlernen / wie vns Got imitten des vbels vnd der straff behueten kan / wie er auch Daniel in mitte der lewen vnd die drey kinder im feurigen ofen vnuerletzt behuet hat / damit wir auch in seiner forcht vnnd nach seinem willen wandlen / auff das er vns nit einfuer in versuechung sonder behuet vns vor vbel vnnd verleych vns nach disem leben das ewig Amen.

Steffan Hamer Briefmaler.